Rita Donatz ist stellvertretende Leiterin der Friedeck. Was nach Bürojob klingt, umfasst tatsächlich alles vom Reinigen der Toiletten bis zum Verarzten der Bewohner. Und sie übernimmt auch ein bisschen die Rolle von deren Mutter. «Mama Rita» wird Rita Donatz in der Friedeck von allen genannt und das nicht ohne Grund: Sie hat immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Asylsuchenden, sie spielt mit den Kindern, sie liest den Bewohnern aber auch die Leviten, wenn sie Regeln brechen, zum Beispiel klauen oder mit Drogen handeln.
Bewohner aus aller Herren Länder
In der Friedeck wohnen momentan rund 100 Personen aus 27 verschiedenen Nationen. Eigentlich ist das Durchgangszentrum nur für 70 Personen gedacht, wie in vielen Asylzentren sind aber auch hier die Räume im Moment überbelegt. Fast die Hälfte der Asylsuchenden stammt aus Eritrea, viele von ihnen dürfen bleiben und erhalten in den nächsten Wochen ein neues Zuhause.
Es gibt aber auch Bewohner der Friedeck, die seit Jahren hier feststecken. Ali, der seinen richtigen Namen nicht nennen will, wohnt schon 8 Jahre hier. Sein Asylgesucht wurde längst abgelehnt, aber weil die Behörden sein Herkunftsland nicht kennen, kann er nicht ausgeschafft werden. Mit Mama Rita verbindet Ali deshalb eine enge Freundschaft: «Die Leute kommen und gehen. Aber ich und Mama Rita bleiben.»