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Belmonte im Gegenlicht auf der Opernbühne.
Legende: Der Edelmann Belmonte gefangen in seiner Eifersucht. ZVG (T+T Fotografie Tanja Dorendorf)

Zürich Schaffhausen Mozarts «Entführung» nicht im Serail sondern im Restaurant

«Erst geköpft, dann gespiesst..» lässt Mozart in seiner Oper «Die Entführung aus dem Serail» singen. Das verführt manchen Regisseur dazu, sie in einem kriegerischen Ambiente voller IS Kämpfer zu inszenieren. Der deutsche Regisseur David Hermann versucht im Zürcher Opernhaus einen anderen Ansatz.

Es ist ein ausgesprochen junges Team, das im Zürcher Opernhaus am Proben ist. Der Regisseur David Hermann parliert auf Französisch, dann Englisch, dann Deutsch und es wird viel gelacht, sehr viel.

Obwohl Mozarts Oper «Die Entführung aus dem Serail» wenig zu lachen gibt. Da wird eine junge weisse Frau von einem türkischen Pascha entführt und sein Haremswächter, der möchte die europäischen Eindringlinge am liebsten «köpfen und schlitzen und sengen…»

David Hermann mag schwierige Stücke, von denen man heute sagt: «Das geht ja gar nicht mehr» und er inszeniert Mozart nicht als politisches Stück in einem Serail, sondern als Eifersuchtsdrama in einem Restaurant.

«Das Schlimmste wäre Langeweile»

Opernhaus Zürich

Sechs Wochen lang Zeit hat ein Regisseur im Opernhaus für eine Neuinszenierung. Und geprobt wird nicht in der Oper, sondern in einem Proberaum in Zürich West. Hier wird das Bühnenbild in Originalgrösse aufgebaut, damit alle Abläufe präzise erarbeitet werden können. Und Präzision ist in David Hermanns Inszenierung wichtig.

Die Sänger und Sängerinnen sind gefordert, vor allem Pavol Breslik. Er wird als Belmonte den ganzen Abend auf der Bühne stehen, getrieben von seiner Eifersucht und gefangen in seinen Gefühlen. David Hermanns Sicht auf den Klassiker von Mozart wird beim Premierenpublikum am Sonntagabend mit ziemlicher Sicherheit gemischte Reaktionen auslösen. Das ist für ihn in Ordnung, sagt er im Gespräch mit dem Regionaljournal. «Das schlimmste ist, wenn die Leute sich langweilen.» Aber das werden sie sich kaum.

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