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«Der Olympiafähndler»

Bei der Eröffnung der Olympiade von 1936 in Berlin führte Franz Hug die Schweizer Delegation mit Fahnen-Schwüngen an. Hanspeter Gschwend hat daraus ein preisgekröntes Hörspiel gemacht. 

Das hoch in den Himmel stechende weisse Kreuz im roten Feld löste bei den 100'000 Zuschauern im Stadion Begeisterungsstürme aus. Es hiess, der Luzerner Hug habe sich nach den Feierlichkeiten von Nazis überreden lassen, auch die Hitlerfahne zu schwingen. Das gab in der Schweiz einen gewaltigen Krach, in den schlussendlich gar das Bundesgericht involviert wurde.

Die Produktion wurde 1997 in Berlin mit dem Prix Europa - bestes europäisches Hörspiel - ausgezeichnet.

Hanspeter Gschwend recherchierte und schrieb ein Stück, das zwar von historischen Fakten ausgeht, als Hörspiel aber reine Fiktion ist. Darin wird ein symbolträchtiges Bild, das mit der Geschichte und Befindlichkeit der Schweiz sehr zentral zu tun hat, facettenreich, witzig und mit beissender Ironie szenisch umgesetzt. Bodenständigkeit und Showbusiness, Fahnentreue und Verführbarkeit, heimatliche Gefühle und Weltpolitik - das alles sind Themen, die Gschwends Hörspiel in einen spannenden Zusammenhang bringt.

Mit Ueli Jäggi (Walter Trutzig, Fahnenschwinger), Michi Lienert (Walter Trutzig als Bub), Mathias Gnädinger (Willy Trutzig, Vater), Therese Bichsel (Rosa Trutzig, Mutter), Ernst Sigrist (Remigi Zgraggen, Knecht), Albert Freuler (Liberat Walker, Präsident ZSJV), Hans-Rudolf Twerenbold (Julius Abächerli), Paul Felix Binz (Eduard Zurfluh, Mitglied ZSJV), Hanspeter Müller-Drossaart (Radioreporter), Geri Dillier (Wirt), Yves Raeber (Kellner), Pierre Ruegg (Hoteldirektor in Marseille), Alexander Tschernek (Goltermann, Fahrer), Tilo Nest (Steinwender, SS-Leutnant), Klaus-Henner Russius (Dr. Isselhorst), Stefan Saborowskii (Ordnungsmann), Barbara Lotzmann (Weib 1), Barbara Falter (Weib 2)

Musik: Hans Kennel & Mytha, The Contemporary Alphorn Orchestra, Regie: Fritz Zaugg, Produktion Schweizer Radio DRS 1997, Dauer: 52'

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