Zum Inhalt springen

Header

Audio
«Stille um L 303» von Martin Rost
abspielen. Laufzeit 49 Minuten 44 Sekunden.
Inhalt

«Stille um L 303» von Martin Rost

Bereits in seinen Anfängen hat sich das Hörspiel auf faszinierende Art mit Zukunfts-Szenarien befasst. Ein Beispiel ist das erstmals 1934 produzierte Stück «Stille um L 303» des Schweizers Martin Rost.

L 303 - das ist die Bezeichnung eines neuartigen Grossluftschiffes. Am Tag, als der Prototyp der Öffentlichkeit präsentiert wird, ist auch das Radio dabei. Ein Reporter berichtet von dem sensationellen Event. Er ist von Bord aus live auf Sendung, als der noch nicht motorisierte Zeppelin unerwartet von einer Windbö erfasst und in die Luft gerissen wird. Führerlos treibt er dahin, und unter den unfreiwilligen Passagieren - darunter auch ein Minister - bricht Panik aus. Eine Panik, die eins zu eins im Äther übertragen wird. Bis es zur glücklichen Rettung kommt.

Visionär haben die damaligen Hörspielmacher die Entwicklung der Massenmedien zu Live-und Event-Kanälen vorweggenommen, deren Übertragungswut nicht einmal vor Katastrophen haltmacht. Entstanden ist ein spannendes Hörspiel, das den Voyeurismus und das Betroffenheits-Pathos kenntlich macht, die in den Medien immer wieder gern bedient werden.

Gesendet wird ein Remake der ursprünglichen Inszenierung. Dieses entstand 1951 aufgrund einer Umfrage beim Publikum, das «Stille um L 303» zum beliebtesten Hörspiel der damals noch jungen Radio-Geschichte erklärte. Das Stück wurde letztmals 1974 wiederholt, im Jubiläums-Programm zu «50 Jahre Hörspiel in der Schweiz».

DRS 1 sendet «Stille um L 303» in der Reihe «Die Zukunft im Hörspiel».

Mit: Fritz Schäuffele (Radio-Ansager), Werner Hausmann (Radioreporter), Arthur Fischer-Streitmann (Ingenieur Bodner), Walter Arnold (Luftschiff-Kapitän), Max Knapp (Bordfunker), Willy Buser (Bordmonteur), Rudolf Frank (Hilfsmonteur), Elfriede Volker (Frau Giese), Alfred Schlageter (Luftfahrtminister), Magda Schmidt (seine Frau), Karlrobert Schäfer (Gymnasial-Rektor), Valerie Steinmann (Frau Binger), Heinrich Trimbur (Schauspieler), James Mayer (Journalist), Max Bachmann (Student), Alfred Kestenholz (französischer Flieger)

Regie: Werner Hausmann, Produktion: SR DRS 1951, Dauer: 50'