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Tahrirplatz in Kairo. Längst rollt wieder der Verkehr, wo sich einst die Hoffnungen auf ein neues Ägypten konzentrierten.
SRF. Philipp Scholkmann.
abspielen. Laufzeit 26 Minuten 52 Sekunden.
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Ägypten: Aufschwung für wen?

Vor einem Jahr hat Ägypten den Wechselkurs freigegeben. Die Landeswährung, das Pfund, verlor gegenüber dem Dollar die Hälfte ihres Wertes. Einschneidende Wirtschaftsreformen sollen den Staatshaushalt sanieren und das Land aus seiner schweren Krise führen.

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Präsident Sissi entwirft schon das Bild eines völlig neuen Ägyptens, mit Ausstrahlung über die Region hinaus. Das Regime hat pharaonische Infrastrukturprojekte lanciert, lässt Schnellstrassen bauen, neue Flughäfen, ganze Städte in der Wüste. Im Hintergrund zieht die Armee die Fäden.

Augenschein ein Jahr danach: Es fliessen tatsächlich wieder Devisen ins bevölkerungsreichste arabische Land. Die Investoren wollen an den Aufschwung glauben. Und die Politiker aus diversen Ländern kommen mit ihren Wirtschaftsdelegationen nach Kairo, unterschreiben Absichtserklärungen und Investitionsverträge. Nur bei der Bevölkerung ist der Optimismus nicht angekommen. Die Preise sind explodiert. Die Reformen haben Millionen mehr in die Armut gestossen. Die Menschen wirken müde. Und das Regime argumentiert - angesichts äusserer und innerer Bedrohungen - mit einem politischen «Sonderweg», der die Gängelung der Medien und die Unterdrückung jeder Kritik rechtfertige. Die Repression übertrifft jene unter Langzeitautokrat Mubarak noch.

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