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Der Konflikt um Wasser schwelt im Süden Marokkos seit Jahren. Auf dem Mont Ablan halten Aktivisten seit 2011 ein Wasserreservoir besetzt. Ihr Vorwurf an die Betreibergesellschaft der grössten Silbermine Afrikas: Das Bergwerk entziehe der Landwirtschaft Wasser; die Abfälle belasten die Umwelt.
SRF
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Der Kampf ums Wasser in Marokkos Wüste

Wasser ist in Marokko politisch ein heisses Thema. Im Süden des Landes protestieren viele Menschen seit Monaten, weil sie immer weniger Wasser bekommen. Alle brauchen Wasser: Es ist nicht nur Lebensgrundlage für die Menschen, sondern auch ein wichtiger Rohstoff für Wirtschaft und Stromindustrie.

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Marokkos Energiepolitik ist ein Musterbeispiel für klimafreundliche Energiepolitik. Die UNO hat dafür Marokkos staatliche Agentur für erneuerbare Energie, MASEN, mit dem Umweltpreis ausgezeichnet.

Bis 2030 will das Land mehr als 50 Prozent des Energiebedarfs mit erneuerbarer Energie decken: Strom aus Sonnen und Windenergie.

Im Süden des Landes entsteht in der Nähe der Wüstenstadt Ouarzazate das Solarkraftwerk Noor, der grösste Solarpark der Welt. Der erste Teil des Kraftwerks, ging anfangs 2016 ans Netz. Noor 1 hat eine Kapazität von 160 Megawatt. Eingesammelt wird das Licht von Parabolspiegeln, die sich automatisch nach der Sonne ausrichten. Im Laufe des neuen Jahres soll auch das vierte Kraftwerk den Betrieb aufnehmen. Geht es nach Plan, wird Noor im Endausbau auf einer Fläche von 30 Quadratkilometern jährlich mehr als 550 Megawatt Strom produzieren.

Aber für die Produktion von Solarstrom braucht es nicht nur Sonne, sondern auch viel Wasser. Nicht nur für den Betrieb des Kühlturms, sondern auch für die Reinigung der Sonnensegel und der Parabolspiegel.

Noor bezieht Wasser aus dem Mansour Eddahbi Stausee, dem Wasserschloss von Marokkos Süden. Gebaut wurde der Damm anfangs der 70er Jahre mit dem Ziel, das Draatal bis zur Wüstenstadt Zagora und die Oasen am Rande der Wüste gleichmässig mit Wasser versorgen. Ein Rohstoff, der in der Region am Rande der Sahara zunehmend knapp wird. Denn während die Niederschläge in den vergangenen Jahrzehnten abgenommen haben, hat der Wasserverbrauch durch Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung zugenommen.

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