Ab Herbst sieht es dann doch etwas besser aus.
Aber es ist schon so: Glucks Werke lassen sich heute nicht so einfach auf die Bühne hieven wie etwa Barockopern. Es braucht die richtigen Stimmen und ein feines Gespür fürs Orchester, damit das Schlichte und Einfache dieser Musik richtig zur Geltung kommen.
Immerhin gibt es einige neuere Aufnahmen von Glucks zweitbekanntester Oper «Iphigénie en Tauride». In einschlägigen Nachschlagewerken gilt sie als Glucks Meisterwerk, obwohl er sich dafür sehr viel Musik aus früheren Opern entlehnt hat. Es gibt effektvolle Chöre, die Hauptrollen von Iphigénie und ihrem Bruder Oreste sind vielschichtig, und ausserdem verwebt Gluck Arien, Chöre und Rezitative so dicht ineinander, dass die Handlung in einem grossen Bogen bis zum dramatischen Ende vorangetrieben wird.
Die Operndramaturgin Regine Palmai und der Musikkritiker Peter Hagmann diskutieren mit Gastgeberin Lislot Frei fünf neuere Aufnahmen und DVDs von Glucks eindrücklichem Familiendrama.
Erstausstrahlung: 13.01.14