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Nach dem Mauerfall mussten viele Ostdeutsche nochmals neu anfangen.
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«Generation Mauer»: Leben in Ost und West auf dem Prüfstand

Die in den 1960er Jahre geborenen Ostdeutschen haben ein Leben vor und nach dem Mauerfall. Kindheit, Jugend, Berufsplanung waren durch die DDR geprägt. Nach 1989 konnten und mussten sie nochmals neu anfangen. Wie das ging, untersucht Ines Geipel in ihrem klugen und streitbaren Buch.

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Ines Geipel weiss, wovon sie spricht. 1960 in eine streng kommunistische Familie geboren, eckte sie früh an. Der Vater, Spion für die Stasi, steckte sie in ein Eliteinternat. Diesem entfloh sie in eine Sportkarriere: Ihr Weltrekord in der 4er-Staffel über 100 Meter ist bis heute gültig. Aber sie hat sich aus der Rekordliste streichen lassen, weil sie wie alle im DDR-Spitzensport ohne ihr Wissen systematisch gedopt wurde. Folgten Rausschmiss aus dem Sport wegen verbotener Liebe zu einem mexikanischen Olympiasieger, verhinderte Dissertation wegen Protest gegen das Tiananmen-Massaker, Flucht in den Westen kurz vor dem Mauerfall.

«Generation Mauer. Ein Porträt» ist ein Buch über Geschichte und Geschichten, über Fakten und Zahlen, über teils schwer belastete Biografien in der ehemaligen DDR und darüber, wie sich diese Biografien im Westen neu formierten. Wobei Ines Geipel weit ausgreift, nicht nur in die Zeiten vor und nach 1989, sondern dezidiert auch in die Zeiten vor 1945. Denn auch das, was im Zweiten Weltkrieg und unmittelbar danach geschah, durfte in der DDR nie aus der Sicht der Betroffenen erzählt werden. Mit Ines Geipel spricht Franziska Hirsbrunner.

Buchhinweis:
Ines Geipel. Generation Mauer. Klett-Cotta, 2014.

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