Die beiden Zoologie-Studenten Greg (Oliver Walker) und Michael (David Osmond) wollen in einem abgelegenen Waldgebiet Wölfe beobachten, um Forschungsmaterial für ihre Abschlussarbeit zusammenzutragen. Aufgeregt wie zwei Buben im Pfadilager stürzen sich die Freunde in das Projekt.
Schon bald hören sie erstes Wolfsgeheul und finden Kothaufen. Doch zu sehen bekommen sie die Vierbeiner nicht. Stattdessen entdeckt Michael beim Wasserholen am Fluss ein Mädchen (Sai Bennett). Greg kann das kaum glauben, da sie neun Stunden Fussmarsch von der nächsten Siedlung entfernt sind.
Psycho-Thriller mit Horror-Elementen
Von nun an schlägt «Trapped» eine völlig andere Richtung ein, weg von «Netz Natur» hin zu einem unheimlichen Psychothriller. Hier und da blitzen Horror-Elemente auf, wobei sich der Schrecken mehr in den Köpfen der Zuschauer als auf der Kinoleinwand abspielt.
Das ist extrem clever geschrieben und inszeniert. Philippe Weibel holt das Optimum aus seinem Minibudget heraus, das zur Hälfte durch Crowd Funding gedeckt wurde. Das heisst, der Film wurde nicht durch öffentliche Gelder finanziert, sondern mittels Spenden von Privatpersonen.
Weniger ist mehr
Obwohl man fast nur zwei Männer beim Reden zu sehen bekommt, reisst einen der Film richtig mit. Natürlich passiert noch mehr, aber das sei hier nicht verraten. Richtig wohltuend ist, dass die Schauspieler keine hölzernen Dialektdialoge von sich geben, sondern perfektes Englisch sprechen. Denn Weibel, der auch als als Co-Autor und Produzent fungiert, peilt den internationalen Markt an.
Philippe Weibel, ein mehrfach prämierter Auftragsfilmer, wollte testen, «ob es möglich ist, die „Normalroute" zu verlassen und im ganz Kleinen etwas grösser zu denken». Meiner Ansicht nach ist das rundum gelungen. Chapeau!