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Das Bundeshaus - ein besonderes Haus
Bild: SRF
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Das Bundeshaus - ein besonderes Haus

Es gehört ein bisschen uns allen: Das Bundeshaus in Bern. Es ist ein besonderes Haus, das 1902 eingeweiht wurde. 30 verschiedene Gesteine aus 13 Kantonen wurden mit der Eisenbahn für den Bau dieses föderalistischen Hauses nach Bern gebracht.

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Das war beim Bau des Bundesrathauses, dem heutigen Bundeshaus-West, noch anders. Da kamen die Steine aus der Umgebung von Bern oder aus dem Oberland und gelangten auf dem Flussweg via Aare nach Bern.

Ein bisschen Theater im Nationalratssaal

Die Architektur des Bundeshauses hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts den sogenannten «Bundeshausstil» geprägt. Er bedient sich verschiedener architektonischer Richtungen. Rückwärtsgewandt, mit Elementen griechisch-römischer Tempelarchitektur, symbolischen Figuren, mit viel Sandstein, zum Teil karg, dann wieder verspielt. Architekt Hans-Wilhelm Auer hat mit dem Bundeshaus ein Nationaldenkmal im Stil der Neorenaissance geschaffen.

Auer war Schüler des Architekten Gottfried Semper, der die Dresdner Semper-Oper gebaut hat. Er hat sich für den Nationalratssaal an einem Entwurf seines Lehrers für ein Richard-Wagner-Festspielhaus orientiert. Es ist deshalb kein Zufall, dass die Wandelhalle wie ein Theaterfoyer aussieht und das grosse Wandgemälde mit dem Vierwaldstättersee und dem Rütli einer Theaterbühne gleicht. Hoch über dem Parkett, in dem die Parlamentarierinnen und Parlamentarier sitzen, während die Zuschauertribünen an die Ränge und Logen erinnern.

Unschweizerische Eidgenossen

Das Bundeshaus ist ein Haus voller Geschichten und Symbole. So sucht man zum Beispiel an der Fassade und im Innern des Parlamentsgebäudes vergeblich nach der Schweizer Schutzheiligen, der «Helvetia». Toni Labhart, emeritierter Professor für Geologie der Universität Bern und Autor des «Steinführer Bundeshaus Bern», weiss von jedem Stein, woher er kommt. Er hat herausgefunden, dass die drei Eidgenossen im Eingangsbereich der Kuppelhalle gar keine Schweizer sind. Der Kunsthistoriker Urs Staub kennt die Symbolik der ganzen Bundeshausfassade. Barbara Wernli von den Parlamentsdiensten erzählt unter anderem von einem Engel und einem Fisch im grossen Wandgemälde im Nationalratssaal.