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Der Sonderling Armand Schulthess im Tessin auf einer alten Fotografie.
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Die Südschweiz auf Grossleinwand

Neben dem Filmfestival Locarno und dem Jugendfilmfestival Castellinaria in Bellinzona existiert auch im Tessin eine kleine Filmszene. Allerdings orientieren sich viele Filmemacher Richtung Italien oder Fernsehen. Mit nur 25 Leinwänden hat es das Kino eher schwer im Ticino.

Alle ein bis vier Jahre entsteht ein Tessiner Spielfilm. Dokumentarfilme sind es etwas mehr. Aber wenn man ehrlich ist, muss man das Tessin als Wüste für Filmemacher bezeichnen. Und doch entstehen dort immer wieder interessante Kino- oder TV-Filme.

Ich stelle hier einige willkürlich ausgewählte Filme mit Verbindungen zum Tessin vor, die alle auf DVD erhältlich sind.

Armand Schulthess - J'ai le téléphone

Schulthess malte nicht, sondern schrieb ab, klassifizierte und hängte die Texte in die Bäume. So verwandelte er seinen 18?000 Quadratmeter grossen Kastanienwald im Onsernone-Tal in einen philosophischen Garten.

Das Labyrinth des Wissens wurde von dem Einsiedler, dessen Haus auf den Charakter eines Messie schliessen lässt, bis zu seinem Tod gepflegt. Hans-Ulrich Schlumpf öffnet mit seinem Dok-Film nun quasi die Tür zu dieser sonderbaren Welt. SF-Beitrag

Die grosse Erbschaft - La grande eredità

Der Dok-Film beginnt als eine Schatzsuche nach versteckten Gold- und Silbermünzen in einem abgebrannten Haus und endet als ethnologische und soziologische Studie über eine italienische Einwandererfamilie in einem kleinen Tessiner Bergdorf.

Donatello und Fosco Dubini  schildern das Ganze aus der Perspektive der in Zürich aufgewachsenen Enkelgeneration, die das Tessiner Dorf der Eltern nur aus den Ferien und die Heimat der Grosseltern in Italien nur noch aus Erzählungen kennt. Trailer

Sinestesia

Der fast ganz im Tessin gedrehte Spielfilm folgt den Wechselfällen vier junger Erwachsener in zwei Momenten ihres Lebens, die durch zwei dramatische Ereignisse geprägt sind, eines vom andern durch drei Jahre getrennt.

In dieser Zeit teilen sie die Freuden und Leiden des Alltags. Um die verschiedenen Facetten des Lebens zu zeigen, wird jedes Kapitel als anderes Film-Genre inszeniert: Romanze, Thriller, Komödie, Drama. Trailer siehe unten.

Pane e tulipani

Der Schweiz-Italien-Doppelbürger Silvio Soldini ist zwar ebensowenig ein Tessiner wie Hermann Hesse, aber seine Filme werden regelmässig mit dem Tessin oder der Schweiz coproduziert. «Pane e tulipani» hat mit Bruno Ganz sogar einen Schweizer Hauptdarsteller und ist Soldinis grösster Erfolg. Der melancholische Liebesfilm wurde in 70 Länder verkauft.

Im Mittelpunkt steht die Hausfrau und Mutter Rosalba, die eines Tages aus ihrem Alltag ausbricht, nach Venedig reist und dort den Kellner Fernando (eben Ganz) kennenlernt. Zwischen den beiden funkt es, aber ob sie zusammenkommen, sei hier nicht verraten. Trailer siehe unten.

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