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Die Bewohner von Fiesch und Fieschertal hören den religiösen Gesängen des Fieschertaler Chors zu, bei der Kapelle «Notre-Dame» in Fiesch.
Keystone
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Gletschergebete: Ist der PR-Branche nichts mehr heilig?

In Fiesch und Fieschertal VS haben die Menschen gebetet, der Aletschgletscher möge wieder etwas grösser werden. Die ganze Schweiz wusste davon: Dank einer renommierten PR-Agentur. Vor 334 Jahren haben die Bewohner der beiden Dörfer das Gelübde abgelegt, tugendhaft zu leben und gegen das Wachstum des Grossen Aletschgletschers zu beten.Dieser hat sich seither um über 3,5 Kilometer zurückgezogen. Der Präfekt des Bezirks Goms sah sich daher gezwungen zu handeln: Er veranlasste die Umkehrung des «Katastrophen-Gelübdes». In der jährlichen Prozession bitten die Fiescher nun um göttlichen Beistand gegen den Klimawandel und beten für das Wachstum des Gletschers.TV-Kameras und Mikrofone dabeiVon der Prozession wusste das ganze Land. Es war aber nicht die Kirche selbst, die für diesen Anlass geworben hatte, sondern die örtlichen Tourismusverantwortlichen.Diese wiederum hatten eine national bekannte PR-Agentur mit der Vermarktung der Prozession beauftragt. Es scheint, dass der PR-Branche nichts mehr heilig ist... (porr)

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