Im August gab es erste Medienberichte, wonach Kämpfer des «Islamischen Staates» die religiöse Minderheit der Jesiden im nordirakischen Sindschar-Gebirge terrorisierten. Sie töteten, trieben Tausende in die Flucht und raubten ihre Frauen und Kinder. «Diejenigen, die zu lange zögerten, zu fliehen, wurden zu den unmittelbaren Opfern des IS», sagt Martin Durm. Menschenrechtsorganisationen gehen von mehreren Tausend Mädchen und Frauen aus, die als Sklavinnen verkauft worden sind, häufig für sexuelle Dienste. «In Mosul, dem wichtigsten Zentrum von IS in Irak, gibt es derzeit einen regelrecheten Markt für jesidische Frauen», bestätigt denn auch Durm. Diese Frauen seien verloren - denn sogar im Fall, dass sich verschleppte und missbrauchte Frauen aus der Gewalt des «Islamischen Staates» befreien könnten, trügen sie auf Lebzeiten das Stigma der Entehrung. «Sie können sich nicht mehr in die traditionell orientalische jesidische Gesellschaft integrieren.»
Martin Durm - Jesidinnen in der Gewalt der IS-Milizen in Irak
Der «Islamische Staat» gibt zu, jesidische Frauen und Mädchen verkauft und versklavt zu haben. ARD-Korrespondent Martin Durm hat im Norden Iraks mit betroffenen Frauen gesprochenen, denen die Flucht gelungen ist. Er ist Gast von Susanne Brunner.
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