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Jelzins Zauberlehrling Gaidar ist tot
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Jelzins Zauberlehrling Gaidar ist tot

Als Ministerpräsident und Finanzminister wollte Jegor Gaidar Anfang der 1990er Jahre das Wirtschaftssystem Russlands quasi über Nacht umkrempeln und total liberalisieren. Aber Gaidar scheiterte am politischen Widerstand und den wirtschaftlichen Realitäten. Nun ist Gaidar im Alter von erst 53 Jahren völlig unerwartet gestorben. Gaidars Reformen unter Präsident Boris Jelzin führten zu tiefen sozialen Einschnitten. Seine Entscheidung, 1992 auf einen Schlag für fast alle Produkte Marktpreise einzuführen, war als «Schocktherapie» bezeichnet worden. «In einer Zeit fundamentaler Umbrüche übernahm er die Verantwortung für unbeliebte, aber notwendige Massnahmen», sagte Kremlchef Dmitri Medwedew. Regierungschef Wladimir Putin nannte Gaidars Tod einen «herben Verlust für Russland, für uns alle».Der ehemalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow, der Gaidars Reformen seinerzeit ablehnte, bekräftigte seine damalige Kritik. Gaidar habe alle Probleme des Landes auf einmal lösen wollen. Dies sei ein Fehler gewesen, sagte Gorbatschow.

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