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OECD will Steueroasen austrocknen
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OECD will Steueroasen austrocknen

Die Schweiz gerät wegen ihrer Steuerpraxis erneut in die Kritik. Eine Mehrzahl der OECD-Länder sprach sich dafür aus, die Schweiz wegen unfairen Wettbewerbs und mangelnder Kooperation auf die Schwarze Liste der Steuerparadiese zu setzen. «Zuckerbrot und Peitsche»«Wir müssen nicht nur das Zuckerbrot benutzen, sondern auch die Peitsche», sagte der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück nach einem Ministertreffen von 17 Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris. «Die Schweiz bietet Konditionen an, die deutsche Steuerzahler dazu einladen, in Deutschland Steuern zu hinterziehen», sagte Steinbrück. «Deshalb gehört die Schweiz nach meiner Auffassung auf eine solche Liste.» Bei dem Treffen in Paris hatten die zuständigen Minister über unfairen Steuerwettbewerb beraten. Die Konferenzteilnehmer - neben 13 europäischen Ländern auch Australien, Japan, Mexiko und Südkorea - äusserten sich entschlossen, gegen Staaten, die sich nicht an die OECD-Grundsätze halten, vorzugehen. Auf der Schwarzen Liste der OECD stehen bislang drei Länder, weil sie jegliche Information über ihren Finanzsektor verweigern: Andorra, Liechtenstein und Monaco. Wie es heisst, soll die Liste bis zum kommenden Sommer überarbeitet werden. Nach Angaben aus französischen Regierungskreisen könnte eine erweiterte Liste rund ein dutzend Länder ausweisen. Neben der Schweiz nannte Steinbrück Luxemburg und Österreich. Die Schweiz, die auch der OECD angehört, nahm nicht an der Ministerkonferenz in Paris teil.

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