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«Anna Göldi» von Walter Wefel (5/5)
Bild: Keystone
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«Anna Göldi» von Walter Wefel (5/5)

Unter Folter erpresste Geständnisse, Hinhaltetaktiken und abgekartete Spielchen führen schliesslich zur öffentlichen Hinrichtung der Anna Göldi, am 13. Juni 1782.

Anna Göldis Hinrichtung ist wohl der berühmteste Justizmord der Schweiz. Getarnt als Giftmord-prozess, der einen Hexenprozess verschleiern sollte, im Grunde aber eine der politischen Karriere hinderliche Person aus dem Weg zu schaffen hatte. Anna Göldi diente als Magd beim reichen Glarner Arzt, Ratsherrn, Richter und Regierungsrat Johann Jakob Tschudi. Hier soll sie einer Tschudi-Tochter Stecknadeln in die Milch gezaubert, und dieselbe Tochter soll mehrfach Nägel gespuckt haben. Jüngst bekannt gewordene Quellen lassen vermuten, dass Anna Göldi ein Verhältnis mit ihrem Dienstherrn hatte, was auf keinen Fall publik werden durfte, sonst hätte Tschudi sämtliche politische Ämter verloren.

Dem Hörspiel liegt eine ältere Quelle zugrunde: das Buch «Anna Göldi» von Kaspar Freuler, erschienen 1945. Den Autor und Regisseur Walter Wefel faszinierte die Art und Weise, wie Freuler sich dieses Stoffes annimmt, und er hielt sich in seiner Radiofassung eng an Freulers Vorlage. Nach dem Wefel in der Glarner Laienspielerin Doris Schwitter die ideale Besetzung für die Rolle der Anna Göldi gefunden hatte, ging er das Wagnis ein, alle fünfzig Rollen mit Laiendarstellern zu besetzen, die einen authentischen Dialekt sprachen.

Mit: Peter Arens (Erzähler), Doris Schwitter (Anna Göldi), Spieler des «Theater Glarus» sowie weitere Laiendarsteller aus den Kantonen Glarus, St. Gallen und Graubünden

Mundartbearbeitung: Fridolin Kundert

Regie: Walter Wefel

Produktion: SRF 1976

Dauer: je Folge 54' 68'

Walter Wefel (1918-2013) war während 37 Jahren dem Schweizer Radio verbunden. Zuerst als Schauspieler und Sprecher. Später hat er als Hörspiel-Regisseur und -Autor viele interessante Produktionen realisiert. Zu seinen umfangreichen Hörspielproduktionen zählen die Mehrteiler «Anna Göldi», «Jürg Jenatsch» und «Der Schmied von Göschenen». Vielen ist seine Stimme vertraut: Von 1948 bis zu seinem 72. Altersjahr moderierte Walter Wefel das «Wunschkonzert für die Kranken».