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Norbert Mappes-Niediek.
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«Es ging um Stimmung, um das gekränkte Selbstbild»

20 Jahre nach dem Bürgerkrieg in Jugoslawien hat der Internationale Gerichtshof in Den Haag entschieden: Weder Kroatien noch Serbien haben Völkermord begangen. Balkan-Experte Norbert Mappes-Niediek analysiert den Entscheid im Tagesgespräch bei Marc Lehmann.

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«Der Entscheid des Gerichts überrascht deshalb nicht, weil bisher noch nie Staaten für Völkermord verurteilt wurden», sagt Mappes-Niediek. Ausserdem sei der Prozess für die beiden Länder auch nicht mehr von zentraler Bedeutung gewesen. «Als die Klagen eingereicht wurden, waren noch beide Kriegspräsidenten an der Macht. Seither ist aber viel passiert.» In den Klagen sei es so oder so nicht um materielle Forderungen gegangen, sondern viel mehr um politische Stimmungsmache.

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