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GFAJ-1 Bakterien auf einem arsenathaltigem Medium.
NASA
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Arsen als neuer Baustein des Lebens

Ein Bakterium bringt die fundamentalen Theorien der Biologie ins Wanken: GFAJ-1 fühlt sich unter Bedingungen wohl, unter denen irdisches Leben normalerweise nicht möglich ist.US-amerikanische Forscher haben im kalifornischen Salzsee Mono Lake zum ersten Mal einen Einzeller entdeckt, der giftiges Arsen aus der Umgebung nicht nur schadlos aufnehmen kann, sondern sogar Teile seiner selbst - zum Beispiel die Erbstubstanz DNA - auf der Basis der hochgiftigen Chemikalie aufbaut. Vorgestellt wird die Entdeckung in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift «Science». Leben mit neuen chemischen BausteinenLeben ist also unter Bedingungen und auf der Grundlage von Stoffen möglich, wie sie die Biologie bisher ausgeschlossen hat. Das lässt vor allem jene Forscher aufhorchen, die darüber nachdenken, wie ausserirdisches Leben aussehen könnte. Zu diesen Forschern gehört Johannes Leitner, Physiker an der Universität Wien. Er arbeitet dort im Rahmen der Forschungsplattform «Exolife», deren Mitglieder mit der unorthodoxen Hypothese aufsehen erregten, wonach Leben auch mit ganz anderen als den bekannten chemischen Bausteinen möglich sein könnte.Theorie der sechs Elemente verwerfen«Die Theorie der sechs Elemente, die für alles Leben auf der Erde von essenzieller Bedeutung sind - Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel und Phosphor - ist hiermit nicht mehr haltbar. Statt Phosphor kann nun auch Arsen verwendet werden», so Leitner. Diese Entdeckung soll nun nach dem Wiener Physiker auch die künftige Strategie nach der Suche nach extraterrestrischem Leben berücksichtigt werden. Christian Heuss hat mit Johannes Leitner gesprochen und ihn als erstes gefragt, ob das Exolife-Team die Korken knallen liess als die Existenz des merkwürdigen Arsen-Bakteriums bekannt wurde.

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