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In Kairos Slums wuchern die Müllberge: Während dort die Armut immer grösser wird, widmet sich Präsident al-Sisi seinen Mega-Bauprojekten, um an Kredite des IWF heranzukommen.
Martin Durm.
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Herrscher mit eiserner Faust - Ägypten unter al-Sisi

Seit Jahren ist Ägyptens Präsident al-Sisi an der Macht. Wer seine Regierung kritisiert, kommt oft ins Gefängnis, wird gefoltert. Der Tod von Ex-Präsident Mursi wirft ein Schlaglicht auf die Repressionen. Diese richtet sich gegen Moslembrüder, aber auch gegen liberale Politiker und Journalisten.

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Im vergangenen April hat das ägyptische Parlament die Verfassung geändert – al-Sisi kann nun bis mindestens 2030 regieren und wird zum Langzeitdespoten, der stillschweigend akzeptiert wird. Auch im Westen, wo man al-Sisis diktatorischen Regierungsstil duldet, weil er dem grössten arabischen Land Stabilität verspricht.

Gleichzeitig leiden viele ÄgypterInnen leiden unter der Wirtschaftspolitik: Das Leben wird immer teurer, die Preise steigen weiter an und die Leute werden ärmer und ärmer. Ein gutes Drittel der ÄgypterInnen lebt unterhalb der Armutsgrenze – das sind rund 35 Millionen Menschen. Ihre Perspektive unterscheidet sich radikal vom makroökonomischen Ansatz der ägyptischen Regierung und des IWF. Der Internationale Währungsfonds verzeichnet für Ägypten derzeit eine Wachstumsrate von 5,2 Prozent. Es gehe voran, jubeln Ägyptens staatshörige Medien und preisen die ökonomische Weitsicht des Präsidenten. Tatsächlich wird al-Sisi in internationalen Wirtschaftskreisen gelobt. Doch die Grundübel im Land bleiben.

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