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Viviane Amsalem (Ronit Elkabetz) tritt gegen die männliche Übermacht an.
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«Get - Der Prozess der Viviane Amsalem»

Beim Filmtitel «Get - der Prozess der Viviane Amsalem» meint man vielleicht, der Titelfigur werde der Prozess gemacht. In Wahrheit geht es aber «nur» um ihre Scheidung, die in Israel aber nicht ohne das Einverständnis des Ehemanns möglich ist.

Wir halten Israel für ein modernes Land. Aber das Eherecht mutet mittelalterlich an, weil Eheschliessungen und Scheidungen ausschliesslich religiösem Recht unterliegen. Und zu was für einem Spiessrutenlauf das führen kann, erlebt die Protagonistin Viviane Amsalem (Ronit Elkabetz) am eigenen Leib.

Alle Szenen spielen im jüdisch-orthodoxen Rabbinatsgericht, wo auch Viviane, die nicht orthodox lebt, ihre Scheidung beantragen muss. Weil aber ihr Mann Elisha (Simon Abkarian) nicht in die Scheidung einwilligt, kann der Rabbi die Scheidung nicht verfügen.

Machtlose Frau
Erst wenn der Mann der Frau vor Gericht einen «Get» übergibt, einen Scheidungsbrief, wird die Scheidung rechtskräftig. Verhandlung für Verhandlung weigert sich Elisha und stürzt Viviane dadurch in einen langen, zermürbenden Kampf um ihre Freiheit.

Die in Israel berühmte Schauspielerin Ronit Elkabetz schrieb das Drehbuch mit ihrem Bruder Shlomi Elkabetz und inszenierte es auch mit ihm. Herausgekommen ist ein eindringliches Kammerspiel, das durch immer wieder neu anberaumte Verhandlungen die Machtlosigkeit der israelischen Frau bewusst macht.

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