Innerhalb einer Generation verwandelte sich der Agrarstaat Taiwan in eine Hightech-Insel. Heute produzieren taiwanische Unternehmen Elektronik- und Computerteile für internationale Firmen. Und auch eigene Namen, wie der Fahrradhersteller Giant oder die IT-Firmen HTC und Asus haben längst den Weltmarkt erobert.
Ohne massive Zuwanderung kommt der Tigerstaat Taiwan nicht aus. Über eine halbe Million Arbeiterinnen und Arbeiter aus Südostasien leben heute auf der Insel. Und die Zahl dürfte weiter wachsen. Denn die Geburtenrate in Taiwan ist eine der tiefsten weltweit, das Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt. Die Migranten übernehmen schlecht bezahlte Arbeiten, für die sich kaum mehr Einheimische finden: in Fabriken, auf Fischerbooten oder in Privathaushalten.
Für die Arbeitsmigranten aus Südostasien scheint Arbeit in Taiwan wegen der höheren Löhne attraktiv. Aber trotzdem geht die Rechnung für viele von ihnen nicht auf. Sie müssen monatelang gratis arbeiten, um überhaupt die Vermittlungsgebühren zurückzuzahlen.
Auch eine Einwanderung bleibt den südostasiatischen Arbeitern verwehrt. Denn ihr Gastland ist nur an der billigen Arbeitskraft interessiert: Sich in Taiwan langfristig niederlassen oder gar die Familie nachholen, dürfen die Migranten nämlich nicht.
(Wiederholung der Sendung vom 30./31. Mai 2015)