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Lukas Zürcher über die Rolle der Schweiz beim Ruanda-Genozid.
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Lukas Zürcher über die Rolle der Schweiz beim Ruanda-Genozid

Vor 25 Jahren begann eines der grössten Gewaltverbrechen seit dem 2. Weltkrieg: der Völkermord in Ruanda. Innert 100 Tagen wurden mehr als 800'000 Menschen ermordet. Die Schweiz war in diese Katastrophe stärker involviert als man denkt – wie der Historiker Lukas Zürcher im «Tagesgespräch» aufzeigt.

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Der Abschuss des Flugzeugs mit dem damaligen ruandischen Präsidenten gab vor 25 Jahren den Startschuss zum Völkermord in Ruanda. Drei Viertel der Tutsi-Bevölkerung des Landes sowie auch gemässigte Hutus wurden in nur drei Monaten in einem beispiellosen Blutrausch niedergemetzelt. Der Völkermord geschah in einem Schwerpunktland der Schweizer Entwicklungshilfe, was Fragen zu deren Mitverantwortung aufwirft. Die Schweiz hatte im kleinen Ruanda Ähnlichkeiten mit sich selbst gesehen, engagierte sich ab den 1960er Jahren intensiv im zentralafrikanischen Land und wurde blind für die dortigen Entwicklungen. Wegen den engen Verstrickungen mit dem Hutu-Regime, das für den Genozid mitverantwortlich war, wollte man die sich anbahnende Gewalt nicht wahrhaben und verschloss die Augen vor der Apartheid in Ruanda.
Der Historiker Lukas Zürcher hat die Verbindungen zwischen der Schweiz und Ruanda im 20. Jahrhundert in seiner Dissertation untersucht – seine Analyse im «Tagesgespräch» bei Marc Lehmann.

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