Die älteste schriftliche Erwähnung des Cornalin stammt aus dem Jahr 1313. Allerdings hat sie bis 1972 nicht Cornalin geheissen, sondern Landroter oder auf Französisch Rouge du Pays. Aber weil diese beiden Namen nicht gerade nobel klingen, hat man die Sorte 1972 kurzerhand und fälschlicherweise in Cornalin umgetauft.
Fälschlicherweise deshalb, weil es im Aosta-Tal auch eine rote Traubensorte gibt, die Cornalin heisst. Aufgrund von Gen-Analysen weiss man, dass die beiden Sorten zwar verwandt, aber nicht identisch sind. Um Verwechslungen zu vermeiden, spricht man deshalb vom Cornalin d'Aoste und vom Cornalin du Valais.
Eine schwierige und launische Rebsorte
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Cornalin im ganzen Wallis angebaut. Doch im Anbau gilt der Cornalin als schwierige und launische Rebsorte. Als man als Folge der Reblauskrise viele Rebberge neu bepflanzen musste, setzte man deshalb allgemein auf ertragreichere und unkompliziertere Rebsorten.
In den 1980er-Jahren wiederentdeckt
So kam es, dass der Cornalin in den 1960er-Jahren kaum mehr angebaut wurde. Erst in den 1980er-Jahren entdeckte eine neue Generation von qualitätsorientierten Winzerinnen und Winzern das Potenzial der verschiedenen alten Traditionssorten neu. Sie verhalf auch dem Cornalin zu neuem Ansehen. Heute wird er im Wallis wieder auf 128 Hektaren kultiviert.