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Mark Pieth, Rechtswissenschaftler und Antikorruptionsexperte.
Keystone
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Antikorruptionsexperte Mark Pieth über den neuesten FIFA-Eklat

Abgesetzt. Die FIFA will ihre beiden Ethik-Chefs durch neue ersetzen. Die beiden Abgesetzten warnen, die FIFA setze ihre Zukunft aufs Spiel. Wirklich? Gast von Susanne Brunner ist der Basler Strafrechtsprofessor Mark Pieth.

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Unter Richter Hans-Joachim Eckert und dem Schweizer Ermittler Cornel Borbély wurden über 70 FIFA-Funktionäre verurteilt, gut 100 Verfahren sind am Laufen. Sogar gegen den eigenen Chef leiteten sie Ermittlungen ein, aber Gianni Infantino wurde freigesprochen. Haben die beiden den Bogen überspannt? «Infantino scheint Angst vor diesem Gremium zu haben. Er will die absolute Macht», sagt Pieth, «Infantino gibt sich damit eine Blösse.» Was heisst ihre Absetzung jetzt für die Zukunft der FIFA? «Die Vergangenheit ist noch nicht aufgeräumt, jetzt rutscht die FIFA zurück ins Zeitalter vor den Reformen.» Die FIFA hat an Stelle der beiden abgesetzten Ethikchefs eine hochkarätige Juristin aus Kolumbien und den ehemaligen Präsidenten des Europäischen Gerichtshofs zur Wahl vorgeschlagen. Sind sie glaubwürdig und unabhängig? «Bei der Unabhängigkeit stellen sich die Fragen; haben sie eine Beziehung zu irgendeinem Club oder Assoziation? Warum sind sie nicht unabhängig nominiert worden?», sagt Mark Pieth. Er ist Professor für Strafrecht und Kriminologie an der Universität Basel, und hat sich international einen Namen als Anti-Korruptionsexperte geschaffen, unter anderem als Vorsitzender der unabhängigen Kommission für Governance bei der FIFA, der er 2011 bis 2013 war.

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