Das älteste Filmfestival der Welt blickt zurück auf seine 71. Ausgabe. Aber zu feiern gibt es ein Jahr nach dem runden Jubiläum in Venedig wenig. Auf der einen Seite haben Stadt und Provinz Venedig keine Regierung mehr, seit im Mai einer der grössten Korruptionsskandale Italiens aufgeflogen ist. Die eingesetzte Verwaltung aus Rom streicht rigoros im Kulturbereich, auch Publikumsvorführungen in der Stadt wurden abgesagt.
Auf der anderen Seite erlebt das Festival starke Konkurrenz aus Kanada: Zahlreiche professionelle Besucher reisen vorzeitig ab, um ans Filmfestival von Toronto zu gehen. In diesem Spannungsfeld macht Direktor Alberto Barbera ein Festival mit einem unglaublich reichhaltigen Filmprogramm; viele Grössen der Kinowelt gaben sich die Ehre am Lido.
In Sendung besprochene Filme:
- «The Look of Silence», Joshua Oppenheimer (USA/Indonesien)
- «She's Funny That Way», Peter Bogdanovich (USA)
- «Anime Nere», Francesco Munzi (Italien)
- «3 coeurs», Benoît Jacquot (Frankreich)
- «The Cut», Fatih Akin (Deutschland)
- «Nobi (Fires on the Plain)», Shinya Tsukamoto (Japan)
- «En duva satt på en gren och funderade på tillvaron (A Pidgeon Sat on a Branch Reflecting on Existence)», Roy Andersson (Schweden)
- «Le dernier coup de marteau», Alix Delaporte (Frankreich)
- «Changru zhe (Red Amnesia)», Wang Xiaoshuai (China)