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Der Traum eines Wahnsinnigen: der Palast mit über 5000 Zimmern, Hallen und Sälen, den Rumäniens Diktator Nicolae Ceaucescu bauen liess, ist heute der Sitz des Parlaments.
Urs Bruderer. SRF
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Rumäniens Sozialdemokratie im Wandel?

Wer die Politik in Rumänien verstehen will, der muss die rumänischen Sozialdemokraten verstehen. Die Partei ist sehr gross, und sehr mächtig. Seit der Wende von 1989 war sie die meiste Zeit an der Macht. Und sie war rücksichtslos korrupt. Doch das könnte sich jetzt ändern.

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Seit letztem Herbst ist vieles anders in Rumänien. Ein Premierminister musste damals zurücktreten, weil im Nachtclub Colectiv ein Brand ausbrach. In den Flammen fanden über 60 Menschen den Tod. Man kann einen Premierminister für vieles verantwortlich machen, aber kaum für ein solches Unglück. Doch das spielte letzten Herbst in Rumänien keine Rolle mehr. Der Nachtclub brannte wegen Behördenschlamperei, also Korruption. Und der Premierminister steht schon lange unter Korruptionsverdacht. Also musste er zurücktreten.

Der Discobrand könnte zu einem Wendepunkt in der Geschichte Rumäniens werden. Denn die grossen Parteien, allen voran die Sozialdemokratie, versprechen seither, rigoros gegen Korruption vorzugehen. Und jetzt deutet einiges darauf hin, dass sie den Worten Taten folgen lassen müssen.

Und das wäre eine bemerkenswerte Entwicklung. Denn lange konnten die Spitzenleute der rumänischen Politik ihren korrupten Geschäften nachgehen, ohne sich vor einer Abwahl fürchten zu müssen. Um zu verstehen, wie das möglich war, muss man in Rumänien aufs Land fahren, auf ein Dorf, das allen Schlagzeilen zum Trotz den Sozialdemokraten vertraut. Und man muss in die Geschichte des Landes steigen und zurückschauen auf die 50 Jahre Kommunismus und die Schäden, die diese Jahre in der Haltung seiner Bürgerinnen und Bürger hinterliessen.

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