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Die spinnen, die Belgier
Bild: Pathé Films
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Die spinnen, die Belgier

Dany Boon landete 2008 mit «Bienvenue chez les Ch'tis», dieser Kommödie über kauzige Nordfranzosen, einen internationalen Kassenhit. In «Rien à déclarer» versucht er dieses Erfolgsrezept nun auch auf die Belgier anzuwenden. Und zündet eine noch grössere Lachbombe.

Man könnte über das Schengener Abkommen einen drögen Dokumentarfilm machen, Dany Boon zog es vor, eine Slapstick-Komödie alter Schule zu drehen. Im Mittelpunkt steht der belgische Zöllner und Franzosenhasser Ruben (Benoît Poelvoorde). Für ihn ist die Vorstellung, die Schlagbäume an den Grenzen abzumontieren, der reine Horror.

Köstlich die Szenen, wie er in den letzten Tagen der Grenzkontrolle noch einmal genüsslich Autofahrer schikaniert. Seinen Erfolg misst er an der Länge der Wagenkolonne. Doch dann kommt die allergrösste Hiobsbotschaft.


Uniformen und Vorurteile

Ruben soll mit seinem französischen Berufskollegen Mathias (Dany Boon) einen mobilen belgisch-französischen Patrouillendienst aufziehen. Da kaum Budget vorhanden ist, reicht es nur für einen rostigen R4. Damit Drogenkuriere zu verfolgen, ist gar nicht so leicht.

Waren es in «Bienvenue chez les Ch'tis» gemütliche Briefträger, sind es nun in «Rien à déclarer» Zöllner, die um ihren Job bangen. Die Uniformen sind ebenso geblieben wie die Vorurteile anderen Volksgruppen gegenüber.


Grenzen in den Köpfen

Elegant und ganz nebenbei zeigt Regisseur, Autor und Hauptdarsteller Dany Boon auf, dass die Grenzen vor allem in den Köpfen der Menschen sind. Zwischen all den Gags, die einen teils fast an «Dick und doof» erinnern, wirkt die Moral allerdings nie aufdringlich.

«Rien à déclarer» hat das Zeug, ein ebenso grosser Publikumsliebling zu werden wie «Bienvenue chez les Ch'tis», zumal der Film auch an zahlreichen Schweizer Openair-Kinos gezeigt wird. 104 Minuten köstliche Unterhaltung. (rb)