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Neues Tierschutzgesetz zeigt erste Erfolge

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«Dann müssen Sie halt noch einmal Ferien buchen»

Laufzeit 5 Minuten 54 Sekunden. , Simon Thiriet

Reiseveranstalter Biber Travel in Biberist (SO) hat während der letzten Wochen zahlreiche Schweizerinnen und Schweizer um die wohlverdienten Ferien gebracht. Zwar zahlten die Kunden brav ein, die Reise fand jedoch nie statt.

«Schauen Sie bei der Buchung Ihrer Reise unbedingt, dass der Veranstalter eine Kundengeldabsicherung hat», so Reise-Ombudsman Beat Dannenberger. «Kann ein Reisebüro eine solche Absicherung nicht vorweisen, dann raten wir, die Hände von einer Buchung zu lassen.» Im Büro Dannenbergers häufen sich momentan Anfragen zum Fall «Biber Travel», auf der Homepage wurde hierfür extra ein Formular aufgeschaltet (siehe unten).

Momentan sind die Konten von «Biber Travel» gesperrt und die Behörden ermitteln wegen Veruntreuung. An eine Durchführung von Reisen ist unter diesen Voraussetzungen natürlich nicht mehr zu denken. Nur haben viele Kunden bereits ein Angebot gebucht und sogar bezahlt. Die Chance, dass sie dieses Geld wieder zurückbekommen, ist gering. Denn das Reisebüro besitzt für den Zeitraum zwischen dem 3. Mai und dem 20. Juli keine Kundengeldabsicherung. Konkret heisst dies, dass man für diesen Zeitraum keinerlei Garantien geben kann. Diese Absicherung ist eigentlich vom Gesetz vorgeschrieben.

Hinter «Biber Travel» steckt Peter Weisskopf. Ein Reiseveranstalter, über den «Espresso» immer wieder berichtet hat (siehe unten). Zuletzt vor gut anderthalb Jahren, als er Carfahrten an die Adria organisierte, das Geld einzog und dann Konkurs anmeldete. Ein Vorkommnis, das an die jetzigen Vorgänge bei Biber Travel erinnert. Trotzdem sieht sich Weisskopf bei den aktuellen Vorkommnissen eher als Opfer: «Uns sind die Hände gebunden», klagt er gegenüber von «Espresso». Und hat noch einen zweifelhaften Rat an diejenigen, die ihre Reise nicht antreten konnten: «Die müssen ihre Reise halt bei einem anderen Büro buchen.»

Bei solchen Aussagen sind die Kunden natürlich ziemlich frustriert. «Ich habe das bezahlte Geld abgeschrieben, falls da doch noch etwas zurückkommt, betrachte ich es als Geschenk», sagt ein «Espresso»-Hörer, der über 1500 Franken an «Biber Travel» bezahlt hat. 

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Apple Maps: Noch lange nicht besser

Laufzeit 3 Minuten 52 Sekunden. , Guido Berger

Im neuen iOS 6 hat Apple den Kartendienst von Google durch einen eigenen ersetzt. Seither prasselt Kritik auf das Unternehmen ein. Apple musste sich entschuldigen und gelobte Besserung. Doch bis die eintritt, kann es noch lange dauern.

Als sich Apple-CEO Tim Cook in einem seltenen Anflug von öffentlicher Demut für die Unzulänglichkeiten der Karten-Apps entschuldigte, versprach er auch, dass die neue Maps-App stetig besser werde, je mehr Leute sie nutzten.

Das wird sicher zur Verbesserung beitragen: So weiss Apple, wonach die Benutzer suchen, und weiss, wo sich die Benutzer bewegen - und kann daraus Prioritäten ableiten, wo man schnell nachbessern muss. Doch erfolgreiches «Crowd Sourcing» stampft man nicht in ein paar Wochen aus dem Boden. Und der aktuelle «Problem melden»-Knopf lässt bei weitem nicht die Mithilfe zu, die z.B. mit dem Google Map Maker möglich ist.

Erfahrung
Google profitiert hier von einem enormen Erfahrungsschatz - Google Maps gibt es seit 7 Jahren. Die in dieser Zeit gemachten Erfahrungen, das aufgebaute Netzwerk und die Verankerung in den Köpfen des Publikums kann man weder einkaufen noch in kurzer Zeit wettmachen.

Daten
Auch wenn Apple schon länger Unternehmen mit Kartentechnologie einkauft (weshalb der nun vollzogene Schritt auch niemanden überraschen darf): Die Qualität der Satelliten-Bilder oder der Points-of-Interest-Datenbank ist mangelhaft. Ob man hier zu wenig Geld ausgegeben hat oder ob Apple nicht bessere Deals erzielen konnte, ist offen - doch dürfte auch hier eine Verbesserung nicht von heute auf morgen zu erzielen sein.

Autos
Google und Nokia (über den Kauf von Navteq) haben beide eigene Auto-Flotten, die ständig unterwegs sind und Strassenangaben aktualisieren. Diese stetige Arbeit kann jährlich bis zu einem Drittel des Kartenmaterials erneuern. Apple muss sich hier auf den Partner TomTom verlassen.

Personal
Es wird geschätzt, dass bei Google mehrere Tausend Personen laufend Points-of-Interest bearbeiten, korrigieren, neu eintragen (Geschäfte, Sehenswürdigkeiten, Ortsbezeichnungen etc.). Apple soll höchstens einige Hundert Personen dafür einsetzen. Apple arbeitet stattdessen mit Yelp zusammen, die allerdings in Europa noch nicht Fuss gefasst haben und in der Schweiz gerade mal seit einem Jahr im Markt sind.

Bis auf weiteres: Workaround
Wer sich nicht mit der Apple-Karten-App anfreunden mag, muss deshalb bis auf weiteres auf einen Workaround zurückgreifen: Per mobilem Safari auf maps.google.com zugreifen; unten auf das «Teilen»-Symbol in der Mitte drücken; «Zum Homebildschirm». Nun ist Google Maps direkt wie eine App anwählbar. Da es sich allerdings nur um ein praktisch angeordnetes Lesezeichen im gewöhnlichen Browser handelt, ist die Funktion im Vergleich zu einer ausgewachsenen App eingeschränkt.

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