An der UNO-Konferenz im äthiopischen Addis Abeba wurden diese Woche die Weichen für die Entwicklungszusammenarbeit neu gestellt. Politiker, Diplomaten und Entwicklungshilfe-Experten aus reichen und armen Ländern haben drei Tage lang debattiert und einen Kompromiss geschlossen. Demnach soll nicht mehr länger primär Geld vom Norden in den Süden fliessen, sondern arme Länder ebenso wie die Privatwirtschaft sollen künftig stärker in die Entwicklungshilfe miteinbezogen werden.
Schaut man sich aber die Forderungen von Nichtregierungsorganisationen wie etwa dem Gemeinschaftswerk Alliance Sud an, fällt auf, dass die noch immer fast ausschliesslich an die reichen Länder gerichtet sind. So bedauern sie etwa einmal mehr, dass die reichen Länder nicht konkretere Budgetversprechen abgegeben haben oder den ärmeren Staaten nicht stärker Schulden erlassen haben.
Macht dieser klassische Ansatz der Entwicklungshilfe, Geld vom reichen Norden in den armen Süden zu schicken, tatsächlich noch Sinn? Oder braucht es jetzt ein Umdenken auch bei den Nichtregierungsorganisationen wie Alliance Sud, wenn die Welt Hunger und Armut erfolgreich bekämpfen will?
Rede und Antwort steht Mark Herkenrath. Er ist bereits seit 2008 bei Alliance Sud, der entwicklungspolitischen Arbeitsgemeinschaft von Swissaid, Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas und Heks. Herkenrat übernimmt dort im August die Geschäftsleitung und ist diese Woche Gast in der Samstagsrundschau bei Eveline Kobler.