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Im Haus eines Politikers entdeckt die Polizei bei einer Durchsuchung kistenweise Bargeld.
Keystone
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Brasilien steht sich selbst im Weg

Brasilien hat die letzte Fussball WM und die letzten Olympischen Spiele ausgerichtet. Volk und Regierung sahen das als Anerkennung der Fortschritte auf Brasiliens Weg in die Liga der wohlhabenden und bedeutenden Länder. Aber der Traum vom Aufstieg ist jäh geplatzt. Grund: Pfusch und Korruption.

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Nach dem grossen Fest kommt der Kater. Brasilien hat für die Olympischen Spiele und für die Fussball WM keine Anstrengung gescheut. Das Land hat riesige Bauprojekte in Angriff genommen, aber früh hat es interne Kritiker gegeben, die daran erinnerten, das Land hätte anderes nötig, Schulen, Spitäler wären wichtiger als neue Fussballstadien. Ihre Warnungen verhallten ungehört.

Brasilien hat für die Fussball WM sogar noch mehr Stadien gebaut, als die FIFA verlangte. Und das nicht wirklich dem Sport zuliebe, sondern weil gierige Politiker und Unternehmer das grosse Geschäft witterten. Unsummen an Korruptionsgeldern wurden über den Tisch geschoben. Wer irgend konnte, versuchte zu seinem Fett zu kommen. Die Bauten waren oft von miserabler Qualität, viele Projekte verfallen bereits wieder, Stadien stehen leer.

Langsam beginnt man in Brasilien, den Trümmerhaufen und den Morast zu sehen. Die Bevölkerung erkennt, in welchem Umfang sie betrogen wurde. Und auch den Tätern dämmert wohl, dass sie sehr viel zu weit gegangen sind. Zahllose Ermittlungen sind im Gang. Die Justiz ist entschlossen, die Korrupten hinter Gitter zu bringen. Immerhin, ein Novum für Brasilien.

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