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Von der Apotheke in den Sondermüll

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Von der Apotheke in den Sondermüll

Laufzeit 8 Minuten 49 Sekunden. , Muriel Jeisy

Jedes Jahr werden in der Schweiz tonnenweise Medikamente weggeworfen. Was viele Leute nicht wissen: Medikamente dürfen nicht ins Waschbecken oder in den privaten Abfall geworfen werden. Medikamente gehören zurück in die Apotheke. «Espresso» sagt, was dann passiert.

Die Firma EcoServe International aus Buchs (AG) fährt jeden Tag durch die Schweiz und sammelt bei Apotheken und Drogerien Medikamente ein, die nicht mehr gebraucht werden. Laut Frank Zaugg von EcoServe kommen schon in der Apotheke einer kleinen Gemeinde mehrere hundert Kilo jährlich zusammen. Die Apothekerin Regula Padeste von der Gotthard Apotheke Thalwil (ZH) spricht von einer Überfluss-Gesellschaft: «Manchmal bekommt man Schachteln, von denen nur ein oder zwei Tabletten gebraucht wurden, das ist die totale Verschwendung.» Manche Apotheker geben den Ärzten die Schuld dafür, dass Medikamente im Abfall landen. Hinter vorgehaltener Hand heisst es, Ärzte, die selbst Medikamente abgeben, würden ihren Patienten zu wenig erklären, wofür das Mittel sei.

Aussortieren, was in den Sonderabfall gehört
Früher wurden Medikamente von vielen Apotheken in der Schweiz in Drittwelt-Länder exportiert. Heute wird das kaum mehr gemacht. Der Aufwand sei zu gross und der Nutzen zu klein, heisst es. In den meisten Apotheken werden die zurückgebrachten Medikamente deshalb für die Entsorgung parat gemacht. Medikamente, die auf den Sondermüll kommen, werden aussortiert; Spritzen, Sprays und Flaschen von Tablettenschachteln getrennt. In der Sonderabfallverbrennungsanlage werden diese Säcke und Behälter dann als erstes nochmals von Spezialisten angeschaut.

Schwermetalle verstecken sich vielerorts
In der Mulde der Sonderabfälle findet man viele Medikamente, die man dort nicht erwarten würde. Babycremes und Puder enthalten zum Beispiel oft Zink, in Multivitaminpräparaten findet man auch Jod. In der Sonderabfall-Verbrennungsanlagen werden diese Medikamente in speziell heissen Öfen verbrannt und nachher mehrmals gefiltert. Die Schlacke, die übrig bleibt, kommt auf die Sondermülldeponie. Peter Schär von der Sondermüll-Sammelstelle Hagenholz in Zürich dazu: «Nur, wenn die Medikamente in die Apotheke zurückgebracht werden, landen sie am Ende dort, wo sie hingehören.»

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