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In Moldau gehört der grösste Teil der Bevölkerung zu den Selbstversorgern.
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Silas Rapold: Über Ruanda nach Moldau und bald schon in Burundi

Moldau ist nicht nur ein armes Land, Moldau ist bald auch arm an Bevölkerung, sagt der 32-jährige St. Galler Silas Rapold. Ein Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung Moldawiens wandere nämlich aus, sagt er. Die Kinder bleiben zurück. Dies mit unabsehbaren Folgen für diese selber und das ganze Land.

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Die Auswanderergeschichte des heute 32-jährige Silas Rapold beginnt schon in seiner Kindheit. Als Sohn eines Theologen hat er mit seiner Familie während 6 Jahren in Ruanda gelebt. Nach dem Studium (Slawistik, Geschichte und Englisch) wollte er eigentlich Kantilehrer werden, hat sich dann aber für ein Praktikum in Moldawien entschieden. Ein halbes Jahr wollte er bleiben, 3.5 Jahre sind nun daraus geworden.

Rapold arbeitet für die IOM, die Internationale Organisation für Migration, hauptsächlich als Projektplaner und er macht Situationsanalysen; denn Moldau hat ein grosses Migrationsproblem. Verlierer ist das Land selber, dem ein grosser Teil der erwerbstätigen Bevölkerung fehlt und die Kinder. Denn diese bleiben oft zurück, bei einem Elternteil, oder wenn beide Eltern emigrieren bei den Grosseltern. Viele Kinder sind auf diese Weise auf sich gestellt, die späteren psychischen Schäden nicht absehbar. Familien brechen auseinander, mit unbekannten Folgen.

Moldau ist ein armes Land. Der Grossteil der Bevölkerung lebt auf dem Land und versorgt sich selber. Aber was dazu gekauft werden muss, ist importiert und kostet viel. Und dafür fehlt das Geld.

Im Land gebe es alles, nur könne sich das niemand leisten. Hilfe, wie sie «2 x Weihnachten» biete, lindere deshalb die Not ein bisschen. Das Migrationsproblem, das Hauptproblem des Landes, bleibe aber weiter bestehen, sagt Rapold.

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