«Wilderei im rätischen Dreieck:» Mit diesem Buch macht sich der Biologe und langjährige Direktor des Schweizerischen Nationalparks im Engadin auf die Spuren von Wilderern, zuerst in Graubünden, dann auch weiter bis nach Tibet. Schon als Jugendlicher hat ihn das Thema Wilderei beschäftigt: «Ein Schulfreund erzählte von italienischen Wilderern, wir entschlossen uns, diesen einen Denkzettel zu verpassen, als Abenteuer quasi. Ihre Hütte fanden wir aber - wohl zum Glück - nicht», sagt Haller. Er dokumentiert auch viele Fälle von Wilderei, bei denen es nicht nur tote Tiere, sondern auch tote Frevler und Wildhüter gab. «Es gab vorsätzliche Morde, aber auch Todesfälle durch Fahrlässigkeit. Auch ich habe Respekt vor den oft skrupellosen Leuten», so Haller. «Wilderei wird aber geahndet und verfolgt.»
Wie gross ist das Problem der Wilderei denn in der Schweiz überhaupt und was sind ihre Folgen für die Natur? «Grossraubtiere werden regelmässig geschossen, vor allem Luchse, das ist ein Problem, die Ausbreitung dieser Tiere wäre sonst viel grösser», sagt Haller. «Es gab auch illegale Handelsketten bis nach Tibet.»