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V.l.n.r. Dani Fohrler, Gaby Ferndriger und Richard Knecht.
SRF
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Einen Lebensplan einlösen

Ehemann, vier Kinder, einen Hund und ein Haus: So stellte sich Gaby Ferndriger ihre Familie vor. Diesen «Lebensplan» hat die Verlagsleiterin eingelöst. Einen Plan hatte auch Richard Knecht: mit 55 Jahren liess er sich pensionieren, lebt seither zurückgezogen und wirkt freiberuflich als Dichter.

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Richard Knecht (62)

Rund vier Jahre seines Lebens hat Richard Knecht zusammen mit seiner Frau Ilona auf Reisen verbracht. Die beiden hatten ein Konzept: «Arbeiten, bis genügend Geld da ist – und dann wieder auf eine Reise gehen.»

Eine berufliche Karriere lag Richard Knecht fern. Dafür hat er in seinem Leben zehn verschiedene Berufe ausgeübt: vom Psychiatriepfleger über Möbelverkaufsberater bis hin zum Datenbank-Administrator einer Bank.

Aus seinem letzten Beruf bei einer Bank ist Richard Knecht bewusst vorzeitig ausgestiegen. Er war 55. Seither lebt er ohne Computer, ohne E-Mail und ohne Auto im Glarnerland, wo er sich als Dichter verwirklicht. Er schreibt über die grossen Themen Liebe, Vertrauen, Leben und Tod. Seine Gedichte kommen aus der Stille und der Tiefe seiner Persönlichkeit. «Auf meinen ersten publizierten Gedichtband bin ich mächtig stolz», sagt Richard Knecht und strahlt.

Gaby Ferndriger (49)

«Über das Verhalten von Affen im Zoo» schrieb Gaby Ferndriger ihre Diplomarbeit. Das Biologiestudium fing sie erst an, nachdem sie ihre Buchhändlerlehre abgeschlossen hatte. Als sie mit ihrer Teenagerliebe Peter später eine Familie gründete, kam sie zurück ins Glarner Traditions- und Familienunternehmen «Baeschlin». Hier ist die vierfache Mutter heute Verlagsleiterin und Geschäftsleiterin der Buchhandlung und führt gegen 20 Mitarbeitende.

Bei der Geburt des zweiten Sohnes hat sich Gaby Ferndrigers Leben schlagartig verändert. Der heute 19-jährige Silas ist mit einem seltenen Genfehler zur Welt gekommen. Er ist geistig behindert und bis heute in seinem Alltag auf Hilfe angewiesen.

Gaby Ferndriger, die in einer leistungsorientierten Familie aufgewachsen ist, erinnert sich an die schwere Zeit ganz am Anfang: «Ich war überzeugt, dass ein Kind mit Behinderung das Schlimmste sei, was einem passieren kann.» Umso glücklicher ist sie heute: «Mein Sohn Silas ist das Beste, was mir in meinem Leben passieren konnte.»

Die Radio SRF 1-Talkshow «Persönlich» wird am Sonntag, 8. Mai 2016, aus dem «Freulerpalast» in Näfels (im Dorf 19) gesendet. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Türöffnung um 9.00 Uhr, Beginn der Live-Sendung ist 10.00 Uhr. Keine Sitzplatz-Reservation.

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