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Antidepressiva sind schnell verschrieben, bei der Absetzung fühlen sich Patienten aber häufig alleine gelassen.
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Antidepressiva immer eng begleitet absetzen

Sind die Symptome der Depression vorüber, könnte man eigentlich auf die Antidepressiva verzichten. So einfach ist es aber nicht. Das Absetzen von Antidepressiva kann Symptome hervorrufen, die den Depressionssymptomen gleichen. Es fühlt sich an wie ein Rückfall.

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«Es ist wie mit den Antibiotika», sagt Psychiater Tim Niemeyer, «obwohl das Leiden vorüber ist, soll der Patient die Medikamente noch so lang nehmen, wie mit dem Arzt oder Psychiater besprochen.»

Wenn Patienten ihre Antidepressiva selbstständig absetzen, ist meistens irgendwo in der Patienten-Arzt-Beziehung «der Wurm drin», für Tim Niemeyer ein Alarmzeichen. Was man beim Absetzen der Antidepressiva beachten muss:

  • Schleichend absetzen: Nicht «hauruck», sondern die Medikamente über einen längeren Zeitpunkt ausschleichen lassen. Am besten in Absprache mit dem behandelnden Mediziner.
  • In enger Begleitung: Psychotherapie hilft nicht nur während der depressiven Phase, sondern auch nach der Genesung. Die Phase nach der Genesung ist eine besonders kritische Zeit, hier ist die Rückfallquote hoch.
  • Sich den Absetzsymptomen bewusst sein: Die Absetzsymptome ähneln den Depressionssymptomen. Patienten erschrecken und rechnen mit einem Rückfall. Schlecht informierte Ärzte unterschätzen diese Symptome.
  • Sich selber beobachten, Gespräche suchen.
  • Jeder Patient, jeder Heilungsprozess ist anders.

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