Weil der Vater (Leonardo Nigro) die ärztliche Behandlung seiner verunfallten Frau (Sabine Timoteo) nicht bezahlen kann, verkauft er seinen ältesten Sohn Giorgio (Fynn Henkel) an den Mann mit der Narbe (Moritz Bleibtreu). Für 40 Franken.
Der 14-jährige Giorgio ist einer von vier Jungen, die die stürmische Überfahrt über den Lago Maggiore überleben. Zehn ertrinken. Trotzdem bringt der Kinderhändler die vier Jungs nach Mailand und verdingt sie an Kaminfeger.
Ungerechtigkeit und erste Liebe
Giorgio hat noch Glück im Unglück, da sein Meister Battista (Waldemar Kobus) gutmütig ist, nur dessen Frau ist ein Drachen. Schliesslich findet Giorgio Anschluss an die Bande der schwarzen Brüder, die mit der Bande der Wölfe im Clinch steht.
Das klassische Jugendabenteuer von Lisa Tetzner und Kurt Held spielt sich nach bewährtem Strickmuster ab: Ein Teenager muss sich gegen die Ungerechtigkeit der Erwachsenen und gegen gleichaltrige «Feinde» wehren, während er sich zum ersten Mal verliebt.
Solide Romanverfilmung
Xavier Koller, der 1991 für «Reise der Hoffnung» den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film erhielt, hat den Jugendroman solid verfilmt und stellenweise etwas cineastisch dramatisiert. Aber man sieht dem Film an, dass die Mailand-Szenen im Studio gedreht wurden.
Zudem hat das Spiel der Kinderdarsteller eher Schultheater-Niveau. Von Filmen aus dem angelsächsischen Raum ist man halt schon anderes gewohnt. Daher kann ich der schweizerisch-deutschen Co-Produktion nur mittelprächtige 3 von 6 Filmbären geben.