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«Seelisch blind» - Demente und ihre Angehörigen

Zuerst hat er die Jasskarten verwechselt, dann die Wörter beim Schreiben. Irgendwann hat er seine Frau nicht mehr erkannt. Sie sagt dazu: Hat der Mann Alzheimer, wird man von der Geliebten zur Freundin, dann zur Kollegin - und schliesslich zur Pflegerin.

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Er sei seelisch blind, beschreibt die 50-Jährige ihren 56-jährigen Mann. Vor sieben Jahren wurde bei ihm Alzheimer diagnostiziert. Bis heute lebt das Ehepaar im gemeinsamen Haus; eine Aufgabe, die die Schulleiterin an die Grenzen ihrer Kräfte bringt.

Ähnlich die Situation einer 81-jährigen Frau: Ihr 88-jähriger Mann zeigt Anzeichen einer Demenz. Doch er möchte dies nicht wahrhaben. Er sagt, er sei halt etwas vergesslich.

Demenz ist auch heute noch ein Tabu. In der Schweiz ist jede elfte Person direkt von dieser Krankheit betroffen: Das sind 102'000 Menschen mit Demenz, 300'000 direkt betroffene Angehörige, 300'000 andere Betroffene (z.B. Ärzte, Spitex- und Pflegepersonal sowie Freiwillige).

Weltweit leben über 35 Mio. Menschen mit Demenz. Schätzungen gehen davon aus, dass sich diese Zahl bis 2030 verdoppeln wird.

Was es heisst, dement zu sein, mit ansehen zu müssen, wie der Partner mehr und mehr verschwindet, und wie schwierig es ist, sein eigenes Leben dennoch zu leben, diskutieren das ältere Ehepaar, die berufstätige Ehefrau des Erkrankten und eine Psychologin im «Doppelpunkt Forum».

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