Sharon Treacey-Dunne hat Tausende von Jugendlichen aus dem Norden und Süden Irlands zusammengebracht. Ihr Friedensprojekt riss geistige Mauern nieder, indem es die jungen Leute in Orchestern und Chören vereinigte. Sie fürchtet sich davor, dass der Brexit ihr Lebenswerk wieder zunichte macht und die Spannung im nord-irischen Konflikt erneut anheizt.
Paddy Hughes produziert Tierfutter. Wenn er heute eine Ladung seiner Produkte nach Deutschland verfrachtet, besteht der einzige administrative Aufwand darin, die Packliste auszudrucken. Wenn er eine Ladung nach Nahost verschickt, kostet ihn der Papierkram dagegen 1500 Pfund und benötigt drei Wochen. Mit dem Brexit könnten Lieferungen in die EU gleich schwierig werden wie nach Übersee. Grössere Firmen in der Gegend seien deshalb schon daran, ihren Standort von Nordirland in den Süden zu verlagern, sagt Hughes.
Der irische Bauer Cathal Reilly fürchtet sich seinerseits vor dem Brexit, weil ihn eine neue Grenze und Zölle vom britischen Markt abschneiden könnten. Seine Pilze müssen in den britischen Supermärkten ankommen, solange sie noch frisch sind. Irische Bauern liefern 50 Prozent der frischen Pilze, die in Grossbritannien konsumiert werden.
All diese Probleme hätten die Wähler in Grossbritannien während des Brexit-Referendums überhaupt nicht bedacht. John Bruton, der ehemalige irische Regierungschef, geht mit der britischen Politik hart ins Gericht.