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Frust für Skifahrer: Tageskarten erneut teurer

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Frust für Skifahrer: Tageskarten erneut teurer

Laufzeit 3 Minuten 36 Sekunden. , Magnus Renggli

Skifahrer müssen sich in der kommenden Wintersaison auf höhere Preise für Tageskarten gefasst machen. Nachdem im letzten Jahr die meisten Skigebiete auf Preiserhöhungen verzichtet haben, zeigt ein «Espresso»-Vergleich von knapp 20 Skiregionen, dass die Bergbahnen wieder an der Preisschraube drehen.

Knapp die Hälfte der angefragten Skigebiete geben an, dass sie die Tageskarten in der Wintersaison 2012/2013 teurer verkaufen werden. Einen happigen Aufschlag von 4.6 Prozent muss beispielsweise in Samnaun-Ischgl für eine Kinder-Tageskarte berappt werden. Diese kostet neu 34 Franken. «Die Preise würden hauptsächlich vom österreichischen Partner in Ischgl bestimmt», rechtfertig sich Medienchef Niculin Meyer. «Sie werden in Euro berechnet und könnten in Schweizer Franken auch wieder billiger werden», erklärt er. Und die Preise seien im Vergleich für die grosse Anzahl an Pistenkilometern gerechtfertigt.

Preissenkungen sind machbar
Von den knapp 20 angefragten Skiregionen geben drei eine Preissenkung auf gewisse Abonnemente bekannt. In den Skigebieten Meiringen-Hasliberg BE und in Saas-Grund-Hohsaas VS senken die Seilbahnen den Preis der Tageskarten für Kinder um knapp 9 Prozent (genaue Angaben in der Tabelle unten). Diese Reduktion wird allerdings mit einem Anstieg bei den Erwachsenen-Preisen ausgeglichen.

Einzig die Betreiber der Skiregion Saas Fee senken die Preise sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Kindern. Beide Tageskarten werden 5.5 Prozent billiger (neu 69.00 bzw. 35.00 Franken).

Schwierige wirtschaftliche Situation
In vielen Skiorten schauen die Verantwortlichen «verhalten-optimistisch» auf die kommende Wintersaison. «Wir rechnen mit einer Saison auf Vorjahresniveau, kein Rekordresultat, jedoch eine gute Saison», sagt Peter Reinle von den Titlis Bergbahnen. Die aktuelle wirtschaftliche Situation würde das Geschäft mit den Touristen aus dem Ausland weiterhin erschweren. Allerdings, so relativiert Melanie Keller von der Skiregion Laax, gelte die Schweiz schon seit längerem als teuer. «Über den Preis kann die Schweiz keine neuen Gäste gewinnen.» Vielmehr müsse man die abholen, die bereit seien, für gute Qualität zu zahlen.

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Skigebiet verärgert Eltern

Laufzeit 3 Minuten 33 Sekunden. , Oliver Fueter

Der Ferienort Gstaad im Berner Oberland wirbt für seine Bergbahnen mit der Aussage: «Kinder bis 9 Jahre gratis». Familien-Vater Manuel Richard aus dem Kanton Bern erhielt für seine zur Zeit noch 8-jährige Tochter jedoch kein Gratis-Skiabonnement mehr.

Der Ferienort verwies in auf die Erläuterung, dass dieses Angebot nur für die Jahrgänge 2004 und jünger gelte. Eine eigenwillige Interpretation.

Denn Evelyn Knörr, Leiterin der Duden-Sprachberatung, meint, «bis» sei eine Verkürzung von «bis zu» und dabei werde immer die obere Grenze eines Zahlenwerts angegeben. «Insofern ist in der Wendung «bis 9 Jahre» auch 9 Jahre eingeschlossen. Das heisst, es gilt auch für 9-jährige.»

Rechtlich ist der Fall weniger eindeutig. Zwei Rechtsexperten sind einerseits der Ansicht, dass der Zusatz «Jahrgänge 2004 und jünger» klar sei. Andererseits findet sich dieser Zusatz nicht überall, wo das Angebot auf der Internetseite von Gstaad erwähnt wird. Zudem steht in einer Broschüre über Kinderangebote in Gstaad: «Jahrgänge 2003 und jünger». Damit ist für Rechtsprofessor Hubert Stöckli von der Uni Freiburg klar: «Dieser Widerspruch müsste zu Gunsten des Kunden gelöst werden.» Auch Kinder mit Jahrgang 2003 sollten noch ein Gratis-Ticket erhalten.

Der St. Galler Rechtsanwalt und Dozent für Vertragsrecht Christoph Locher meint: «Die Bergbahnen Gstaad müssten sich Gedanken machen, ob das, was sie mit all den unterschiedlichen Angaben und ihrer Interpretation machen, nicht unlauterer Wettbewerb ist.» Damit könnte Gstaad gegen die Preisbekanntgabe-Verordnung verstossen, was sogar strafbar sein könnte.

Gstaad reagiert nun auf diese Kritik. Überall, wo dies noch möglich sei, werde neu stehen: Kinder unter 9 Jahren gratis. Die Broschüre mit dem falschen Jahrgang werde korrigiert. Zudem erhielten in der Skisaison 2012/13 auch Kinder noch Gratis-Tickets, welche zwischen dem 1.10.2003 und dem 31.10.2003 geboren seien.

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Carpooling: Autostopp per Webseite

Laufzeit 4 Minuten 53 Sekunden. , Jürg Tschirren

Autostopp war gestern: Dank Carpooling findet der moderne Autofahrer schnell und einfach seine Mitfahrer. Und Reisewillige finden einen günstigen und sicheren Weg von A nach B. Möglich macht es das Internet.

Auch in der Schweiz gibt es mittlerweile einige Carpooling-Webseiten. Der VCS hat die wichtigsten davon gesammelt. Die meisten Mitglieder hat die Seite mitfahrgelegenheit.ch, hinter der die europaweit aktive carpooling.com mit über 4 Millionen registrierten Mitgliedern steht. Über die Zahl der in der Schweiz registrierten Mitglieder gibt mitfahrgelegenheit.ch keine Auskunft.

Eine grosse Zahl aktiver Nutzer ist entscheidend, denn sie sorgt bei einem Carpooling-Portal für Auswahl bei den Angebotenen Routen. Es werden vor allem längere Routen angeboten (z.B. Zürich-Bern oder Basel-München). Für kürzere Strecken lohnt sich eher ein Service wie Mobility oder das Mieten eines Taxis.

Fahrtpreis: Fix oder Verhandlungssache
Buchen oder Anbieten einer Fahrt verlaufen bei den meisten Carpooling-Seiten gleich: Nach der kostenlosen Registrierung als Mitglied (dazu ist nur eine E-Mail-Adresse nötig), gibt man seinen Abfahrts- und Zielort ein und entscheidet sich für ein Angebot. Oder, im Fall des Autobesitzers: Man gibt Datum und Route ein und wartet auf Mitfahrer (die auch nur eine Teilstrecke «buchen» können).

Den Fahrtpreis legt der Fahrer entweder im Voraus fest oder macht ihn zur Verhandlungssache. Dabei kommt es auch darauf an, ob noch andere Mitfahrer im Auto sitzen werden. Mitfahrgelegenheit.ch bietet zum ermitteln der Kosten einen Fahrpreisrechner an. Reich werden soll der Fahrer nicht: Seine Einnahmen gehen nur knapp über den Benzinpreis und die Unterhaltskosten fürs Auto hinaus.

Eine Fahrt von Zürich nach Bern wird bei mitfahrgelegenheit.ch etwa für 10 bis 15 Franken angeboten. Zum Vergleich: Per Zug, mit einem Halbtax-Abonnement kostet die Reise fast viermal so viel.

Vor Abfahrt am Telefon alles regeln
Den Preis und allfällige Unklarheiten klären Fahrer und Mitfahrer am besten schon vor der Fahrt per Telefon. So steigt man auch nicht zu jemandem ins Auto, von dem man nur die bei der Carpooling-Seite hinterlegte E-Mail-Adresse kennt. Mit einem Anruf kurz vor Abfahrt klärt man auch, ob die Fahrt am besagten Termin auch wirklich stattfindet und nicht etwa (wegen Krankheit z.B.) ausfällt.

Alle mitfahrenden Personen sind im Falle eines Unfalls über Ihre Haftpflicht-/Sozialversicherung versichert. Will der Fahrer auf Nummer sicher gehen, lässt er seine Mitfahrer zusätzlich eine Haftungsbeschränkung unterzeichnen. Damit beschränkt er die Haftung für Schäden, die nicht von der Versicherung gedeckt werden (z.B. einen Wildunfall). Entsprechende Formulare lassen sich bei den Carpooling-Seiten herunterladen.

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