Gino Bartali gilt als einer der grössten Champions der Radsport-Geschichte. Zweimal gewann er die Tour de France, dreimal den Giro d'Italia.
Für viele Juden aber war Bartali weit mehr: Er war ihr Lebensretter. Bartali schmuggelte als Kurier eines antifaschistischen Netzwerks gefälschte Dokumente für rund 800 Juden im Rahmen seines Rennrades ins von den Nazis besetzte Italien. Eine vierköpfige Familie versteckte er ein Jahr lang in seinem Keller.
Die Überlebenden hatten sich gewünscht, dass Bartali postum als «Gerechter unter den Völkern» in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geehrt wird. Die Auszeichnung aber blieb ihm lange verwehrt.
Stefan Osterhaus hat in Israel nach den Gründen gesucht.