Frankreich, 2022. Das Land versinkt im Chaos und steht kurz vor einem Bürgerkrieg. Das Blatt wendet sich schlagartig, als bei den Parlamentswahlen die Mehrheit des Landes der rechten Partei um Marine Le Pen eine Absage erteilt und den islamischen Kandidaten der Muslimbruderschaft zum Präsidenten wählt. Der neue Präsident führt die Polygamie ein, senkt die Arbeitslosigkeit im Land, indem er die Frauen zu Kind und Herd verbannt, und strebt ein grosses europäisches Reich Richtung Mittelmeer an.
Michel Houellebecq spielt in «Unterwerfung» mit der kollektiven Angst vor einer Islamisierung des Abendlandes und zeichnet das Bild einer friedlichen, politisch moderaten Islamisierung Frankreichs durch einen muslimischen Präsidenten. Nicola Steiner spricht mit dem Literaturwissenschaftler Ivan Farron und dem Journalisten Daniel Binswanger über die politische Brisanz des Romans und über Grenzen und Möglichkeiten, dieses Thema in Literatur zu überführen.
Buchhinweis: Michel Houellebecq. Unterwerfung. Aus dem Französischen von Norma Cassau, Bernd Wilczek. Dumont, 2015.
«Unterwerfung» von Michel Houellebecq
Jeder Roman des Skandalautors Michel Houellebecq sorgt in Frankreich für grosse Aufmerksamkeit. Denn Houellebecq liebt es, mit geläufigen Tabus und Denkmustern zu brechen. So auch aktuell: Sein Roman «Unterwerfung» schürt die heftige Debatte um die Stellung des Islam im Land und in ganz Europa.
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