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Gut 80 Prozent des weltweiten Mail-Verkehrs soll aus Spam-Mails bestehen
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Spam: Aus den Augen, nicht aus dem Sinn

Von unerwünschten Werbemails sind E-Mail-Nutzer heute fast verschont. Doch der Schein trügt: Das Problem ist nicht aus der Welt geschafft. Das Spam-Volumen hat in den letzten Jahren zugenommen. Und das bereitet den E-Mail-Providern Sorgen. Beispiel Bluewin: Weil die Server des Swisscom-E-Mail-Dienstes derzeit mit Spam überschwemmt werden, konnten Kunden dort Anfang Februar nur unter erschwerten Bedingungen auf ihr E-Mail-Konto zugreifen. Kein Wunder: Die Spam-Belastung ist so gross, das mittlerweile über 80 Prozent des weltweiten E-Mail-Verkehrs aus den lästigen Werbe-Mails bestehen soll. Erst im Jahr 2011 flachte das Wachstum erstmals ab.Swisscom ist nicht der einzige E-Mail-Provider, dem die Flut von Spam-Mails zu schaffen macht. Auch bei Sunrise, Cablecom und Co. laufen die Spam-Filter auf Hochtouren, um die Kundschaft vor unerwünschter Werbung zu schützen - eine Pflicht, die den Providern in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben ist.Wenn der eigene Computer Spam verschicktDank mehr Rechenpower sind diese Filter in den letzten Jahren immer wie besser geworden. Mails können in Echtzeit analysiert und - sind bestimmte Kriterien erfüllt - direkt aussortiert werden. Die Provider halten sich bedeckt, wie sie dabei genau vorgehen. Zwischen ihnen und den Spammern laufe eine Art Katz-und-Maus-Spiel, bei dem es unklug wäre, einen hart errungenen technischen Vorteil aufs Spiel zu setzen, heisst es.Weil bei der Spam-Erkennung auch Listen zum Einsatz kommen, die Mails anhand ihrer Absender-Adresse sofort aussortieren können, werden häufig Computer von ahnungslosen Privatpersonen zum verschicken von Spam eingesetzt. Diese Computer werden von den Spammern praktisch ferngesteuert, nachdem sie mit schädlicher Software infiziert wurden. Der Spam-Versand erfolgt, ohne dass der Computerbenutzer davon etwas mitbekommt.Tipps und Tricks gegen SpamUm an die E-Mail-Kontodaten von Privatpersonen zu kommen, setzten Spammer in letzter Zeit auch auf sogenannte Phishing-Attacken, erzählt Michel Renfer vom Provider QuickLine in Biel. Dabei meldet sich ein fiktiver Help-Desk per Telefon und fragt nach Login und Passwort. Ist die Phishing-Attacke erfolgreich, verfügt der Spammer danach über ein unverdächtiges Email-Konto, das in keiner Provider-Block-Liste aufgeführt ist.Dagegen schützt man sich, indem niemals am Telefon Kundendaten preisgegeben und auch Mails von angeblichen Hilfspersonen, die nach Logindaten fragen, nicht beantwortet werden. Weitere Tipps, wie sich gegen Spammer und Spam zu wehren, finden sich im Internet. Etwa bei der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität KOBIK, der Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI oder dem Bundesamt für Kommunikation BAKOM.

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