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<a href=http://www.flickr.com/photos/gordontarpley/4814767830/sizes/z/in/photostream/ target=_blank>Gordon Tarpley</a>
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3D hält jetzt auch im Museum Einzug

Griechische Statuen, mittelalterliche Bücher, Unmengen von Käfern: Museen horten Berge von Kostbarkeiten. Doch die meisten Sammlungsobjekte fristen ein Mauerblümchendasein im Magazin.

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Griechische Statuen, römische Münzen oder jede Menge Käfer: Museen horten Berge von grösseren und kleineren Kostbarkeiten. Doch nur ein Bruchteil davon ist ausgestellt. Die meisten Sammlungsobjekte fristen ein Mauerblümchendasein in Kisten und Kellern. Doch das soll sich nun ändern.

Ein internationales Forschungsteam will die verborgenen Museumsschätze ans Licht holen. Die Forscher bauen ein virtuelles Museumsarchiv auf mit dreidimensionalen Modellen von den Vorlagen im Keller. Diese 3D-Modelle sehen aus wie echt und für den Besucher bringen sie sogar noch mehr als die Originale.

Einzelne Beiträge

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Auf der Spur der ersten Sterne

Laufzeit 5 Minuten 45 Sekunden. , Christian Heuss

Mit dem Urknall entstanden vermutlich vor etwa 16 Milliarden Jahren das Universum und alle Gesetzmässigkeiten der Physik. Darauf war das Universum lange Zeit einfach nur schwarz. Erst 500 Millionen Jahre später entstanden die ersten Sterne. Deren Natur ist eine der grossen Fragen der Kosmologie.

Eine direkte Beobbachtungsmöglichkeit der ersten Sterne gibt es nicht. Mit einer Lebensdauer von weniger als 30 Millionen Jahre sind sie längst Geschichte. Was es allerdings bis heute gibt, sind Sterne, die aus dem Sternenstaub dieser ersten Sterne entstanden sind.

Schnelle Rotation
Ein internationales Forscherteam, das auch die Uni Basel und die Uni Genf umfasste, hat einen dieser Zweitgenerationen-Sternhaufen untersucht. Dabei konnten sie einen chemischen Fingerabdruck dieser Sterne erstellen, der mit dem bisherigen Modellen der Forscher übereinstimmte. Die wiederum besagen, dass diese ersten Sterne unglaublich schnell gedreht haben müssen. Während sich unsere Sonne mit etwa 2 Kilometern pro Sekunde um ihre eigene Achse dreht, drehten sich diese frühen Sterne mit etwa 500 Kilomenter pro Sekunde, sagt Urs Frischknecht, massgeblich beteiligter Astrophysiker von der Universität Basel.

Gleiches Prinzip wie bei der Pirouette
Der wahrscheinliche Grund für die schnelle Rotation dieser so genannten «Spinstars» liegt in ihrer chemischen Zusammensetzung. Die jungen Sterne waren noch relativ arm an schweren Metallen. Urs Frischknecht vergleicht das Phänomen mit der Pirouette beim Eiskunstlauf: Wenn man die die Arme einzieht und dadurch kompakter wird, dreht man sich schneller um die eigene Achse. Bedeutend ist diese Erkenntnis, da Sterne die Fabriken aller Elemente im Universum sind. Und die Drehgeschwindigkeit der Sterne bestimmt eben auch, wie und welche Elemente durch diese Fabriken des Universums produziert werden, was wiederum Folgen hat für die Entstehungsgeschichte aller weiteren Sternengenerationen.

Für Astronomen sind die neuen Erkenntnisse offensichtlich nicht nur ein wichtiger Mosaikstein im grossen Bild der Entstehungsgeschichte unseres Universums, sondern eine wahre Sternstunde.

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Wenn der Wind ausgeweht hat

Laufzeit 4 Minuten 19 Sekunden. , Thomas Häusler

Seit der Atomkatastrophe in Fukushima möchten selbst ehemalige AKW-Befürworter einen Wechsel zu alternativen Energieformen wie Wind und Sonne. Doch selbst bei diesen scheinbar unerschöpflichen Energiequellen könnte es Grenzen geben, sagt nun ein deutscher Physiker, der die Windkraft untersucht hat.

Eine Turbine liefert alleine mehr Strom
Die Idee des Physikers Axel Kleidon vom Max-Planck-Institut in Jena klingt gewagt: Wenn zu viele Windräder gebaut werden, dann könnten sich dadurch die Winde in der Atmosphäre abschwächen. Das kann man schon bei sehr grossen Windanlagen erkennen: Dort liefert eine einzelne Windturbine weniger Strom, als wenn sie alleine stehen würde. Und immer grössere Anlagen werden zunehmend geplant, zum Beispiel in der Nordsee.

Wind könnte sich erschöpfen
Axel Kleidon wollte darum auch herausfinden, wie viel Windenergie als Ganzes in der Erdatmosphäre vorhanden ist. Und auch da gibt es Grenzen, sagt er. Die gesamte Windenergie in der Atmosphäre wird letztlich von der Sonne erzeugt: Ihre Strahlen erhitzen verschiedene Teile der Erde in unterschiedlichem Mass. Diese Wärmeunterschiede zwischen den Regionen erzeugen die Winde. Die Computersimulationen von Axel Kleidon zeigen: Trotz der riesigen Energie, die die Sonnenstrahlen an sich auf die Erde bringen, könnte sich der Wind erschöpfen, wenn man sehr viele Windräder errichten würde.

Erst in 20 Jahren problematisch
Doch selbst wenn man heute alle Atom-, Gas- und Kohlekraftwerke durch Windräder ersetzen würde, würde man wohl nichts von dieser Limite spüren. Nur scheint der immense Energiehunger der Menschheit noch lange nicht gestillt. Bis ins Jahr 2030 soll sich der Energiebedarf der Menschheit weiter verdoppeln, wird vermutet. Und dann würde mehr Windenergie aus der Atmosphäre gezogen, als diese mit Hilfe der Sonnenenergie erzeugen könnte. Ein erstaunliches Resultat, das unter Forschern heftig diskutiert wird.

Fazit dieser Resultate: Der Energielieferant Natur hat Grenzen, unser Energiehunger aber scheint unersättlich - in Zukunft wird man sich also genau überlegen müssen, wie man ihn umweltverträglich stillen kann.

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