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Hugh Tracey hielt den Klang Afrikas fest.
Wikimedia/ILAM
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Afrikapionier mit Mikrofon - Das Lebenswerk des Hugh Tracey

Hugh Tracey war anders als viele Afrika-Pioniere. Livingstone behauptete etwa, die Victoria Falls entdeckt zu haben, obwohl Afrikaner diese seit Jahrtausenden kannten. Tracey aber sah seine Aufgabe darin, der Welt und den Afrikanern zu zeigen, wie vielfältig die Musik ist, die man in Afrika findet.

Der Engländer Hugh Tracey kommt 1921 nach Rhodesien, heute Zimbabwe, um dort auf der Tabakfarm seines Bruders zu arbeiten. Schon kurz nach seiner Ankunft beginnt er mit dem Studium der afrikanischen Musik. Tracey ist begeistert und erkennt den enormen Wert dieser Musik. Bis dahin haben die Kolonialisten, vor allem Kirchenvertreter, Beamte und Bildungspolitiker geglaubt, dass eine eigene afrikanische Kultur nicht existiere und die Musik der verschiedenen Völker auf dem Kontinent nichtssagend sei.

Hugh Tracey macht aus seiner Liebe zur afrikanischen Musik eine lebenslange Passion. Über mehrere Jahrzehnte reist er mit feinster Aufnahmetechnik unter erschwerten Bedingungen durch weite Teile des Kontinents und nimmt Musik und Musiker vor Ort auf. Hugh Tracey dokumentiert nicht nur den reichen musikalischen Schatz eines grossen Teils des Kontinents in einer Zeit, in der niemand an Archive denkt.

Tracey bewahrt Musik auch vor Krisen, Kriege und Katastrophen, die ansonsten heute längst vergessen wären. Das Ergebnis dieser Feldaufnahmen ist das umfangreichste Archiv afrikanischer Musik, das Tracey auf 210 Schallplatten unter dem Namen «Sound of Africa» veröffentlichte. Arndt Peltner stellt Hugh Tracey und seine Sammlung vor.

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