Die fünf Schwestern, die seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel leben, tollen auf dem Heimweg von der Schule mit Jungs rum, schwimmen mit ihnen im Meer und setzen sich auf ihre Schultern. Für gewisse Dorfbewohner ist das ein Skandal.
Deshalb greift ihr Onkel hart durch, lässt Gitter vor ihre Zimmerfenster montieren und zwingt auch die Jüngste, lange braune Kleider zu tragen. «Kackbraun», wie die Mädchen finden. Gleichzeitig tritt der Onkel die Verheiratungsmaschinerie los.
Nominiert für einen Oscar
Damit würden die Schwestern vom einen Gefängnis ins andere kommen. Sie nehmen die Unterdrückung aber nicht einfach hin, sagen ihre Meinung und versuchen, zwischendurch auch mal auszubrechen, indem sie zum Beispiel heimlich an ein Fussballspiel gehen.
Regisseurin Deniz Gamze Ergüven nutzt bewusst die Dramaturgie von Gefängnisfilmen, um auf den Umgang mit Frauen in ihrem Heimatland Türkei hinzuweisen. Da sie in Frankreich lebt, wurde der Film hauptsächlich mit französischem Geld finanziert und ist nun Frankeichs Oscar-Kandidat. 5 von 6 Filmbären.