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Warnung an Fans von Channing Tatum: Als Mann von Emily (Rooney Mara) lebt er nicht lange.
Ascot Elite
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 38 Sekunden.
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Achtung: Dieses Medikament kann Sie zum Killer machen

Mit «Oceans Eleven» hat sich Steven Soderbergh vor 12 Jahren in den Mainstream gefilmt. Bis heute ist er einer der wenigen Hollywoodianer, die gekonnt zwischen Arthouse und Popcorn-Kino hin und her mäandrieren. Der unterkühlte Thriller «Side Effects» liegt irgendwo zwischendrin.

Starke Psychopharmaka haben starke Nebenwirkungen. Das erfährt Emily Taylor (Rooney Mara) am eigenen Leib. Ein brandneues Medikament macht sie zur Schlafwandlerin. Das ginge ja noch, aber auf einem ihrer nächtlichen Spaziergänge ersticht sie ihren Mann (Channing Tatum).

Das ist erst der Anfang. Jetzt lassen Regisseur Steven Soderbergh und Drehbuchautor Scott Z. Burns eine gut geölte Thriller-Maschinerie ablaufen, dass einem garantiert nie langweilig wird. Die unterkühlte Hochglanz-Ästhetik und eine fehlende Identifikationsfigur führen allerdings dazu, dass man als Zuschauer stets auf Distanz bleibt.

Manipulative Medikamentenhersteller
Wie schon in seinem Viren-Thriller «Contagion» (2011) beleuchtet Soderbergh wiederum die dubiosen Seiten der Pharmabranche. Spielte Jude Law damals einen militanten Verfechter der Homöopathie, so verkörpert er nun den Psychiater Dr. Banks, der von einem Pharmariesen 50'000 Dollar Taschengeld erhält, wenn er ein neu zugelassenes Medikament ab sofort intensiv verschreibt und seine Erfahrungen rapportiert.

Leider wird dieses brisante Motiv nicht weiter ausgeführt, sondern dient einzig und allein als Trigger für Emilys Mord an ihrem Mann. Bloss die Frage, ob Dr. Banks sich mitschuldig gemacht hat, geistert danach noch im filmischen Raum herum.

Überraschende Wendungen
Dramaturgisch ist «Side Effects» schon fast schulbuchmässig perfekt aufgebaut. Und auch die Schauspieler agieren durchs Band gut. Dennoch löst der Film keine Begeisterung aus. Denn die plötzlichen Wendungen sorgen zwar für thrillergerechte Überraschungen, werfen aber diverse Fragen über die Motivation der Figuren auf, die nie zufriedenstellend beantwortet werden. Daher gibt es von meiner Seite «nur» ein Gut, in Filmbären ausgedrückt heisst das 4 von 6.

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