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Simulation der Entstehung der ersten Sterne mit sehr schneller Eigendrehung.
A. Stacy, University of Texas
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 45 Sekunden.
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Auf der Spur der ersten Sterne

Mit dem Urknall entstanden vermutlich vor etwa 16 Milliarden Jahren das Universum und alle Gesetzmässigkeiten der Physik. Darauf war das Universum lange Zeit einfach nur schwarz. Erst 500 Millionen Jahre später entstanden die ersten Sterne. Deren Natur ist eine der grossen Fragen der Kosmologie. Eine direkte Beobbachtungsmöglichkeit der ersten Sterne gibt es nicht. Mit einer Lebensdauer von weniger als 30 Millionen Jahre sind sie längst Geschichte. Was es allerdings bis heute gibt, sind Sterne, die aus dem Sternenstaub dieser ersten Sterne entstanden sind. Schnelle RotationEin internationales Forscherteam, das auch die Uni Basel und die Uni Genf umfasste, hat einen dieser Zweitgenerationen-Sternhaufen untersucht. Dabei konnten sie einen chemischen Fingerabdruck dieser Sterne erstellen, der mit dem bisherigen Modellen der Forscher übereinstimmte. Die wiederum besagen, dass diese ersten Sterne unglaublich schnell gedreht haben müssen. Während sich unsere Sonne mit etwa 2 Kilometern pro Sekunde um ihre eigene Achse dreht, drehten sich diese frühen Sterne mit etwa 500 Kilomenter pro Sekunde, sagt Urs Frischknecht, massgeblich beteiligter Astrophysiker von der Universität Basel. Gleiches Prinzip wie bei der PirouetteDer wahrscheinliche Grund für die schnelle Rotation dieser so genannten «Spinstars» liegt in ihrer chemischen Zusammensetzung. Die jungen Sterne waren noch relativ arm an schweren Metallen. Urs Frischknecht vergleicht das Phänomen mit der Pirouette beim Eiskunstlauf: Wenn man die die Arme einzieht und dadurch kompakter wird, dreht man sich schneller um die eigene Achse. Bedeutend ist diese Erkenntnis, da Sterne die Fabriken aller Elemente im Universum sind. Und die Drehgeschwindigkeit der Sterne bestimmt eben auch, wie und welche Elemente durch diese Fabriken des Universums produziert werden, was wiederum Folgen hat für die Entstehungsgeschichte aller weiteren Sternengenerationen.Für Astronomen sind die neuen Erkenntnisse offensichtlich nicht nur ein wichtiger Mosaikstein im grossen Bild der Entstehungsgeschichte unseres Universums, sondern eine wahre Sternstunde.

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