Seit ihrer Premiere 1996 hat sich die Manifesta den Ruf erarbeitet, unangepasst und kritisch zu sein. Ein Antimodell gewissermassen zu der Glamour Biennale in Venedig.
Gastgeber der 10. Manifesta ist in diesem Jahr St. Petersburg. Die Stadt lässt sich die Grossschau der Gegenwartskunst, die der Berliner Kasper König kuratiert hat, immerhin drei Millionen Euro kosten.
Der Petersburger Gouverneur ist ein Putin-Vertrauter und Befürworter des Anti-Homosexuellen-Gesetzes. Was bedeutet das für die 10. Manifesta? Ist das eine Strategie wohlerwogener, scheinbarer Toleranz? Wie weit reicht die Freiheit der Künstler und welche Freiheit nehmen sie sich?
Wie Kunst Politik machen kann und mit welchen Strategien und Mitteln, hat Christine Hamel bei einem Ausstellungsbesuch in Erfahrung gebracht.