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Hermann Hesse in Montagnola Ende der 1920er-Jahre.
Kunstmuseum Bern / zvg
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Der nette Herr aus der roten Villa

Hermann Hesse: Schrifsteller von Weltformat, Nobelpreisträger, Wahlschweizer. In Montagnola/Tessin zog er sich bis zu seinem Tod 1962 in seiner roten Villa zurück. Dort verfasste er die meisten seiner Werke.

Als Radio DRS 1991 eine Hesse-Reportage produzierte, war allerdings erstaunlich, wie wenig die Menschen dort über ihren berühmten Bürger wussten.

«Ach Sie meinen, den netten Herrn, der früher in der roten Villa dort oben wohnte?» gab man DRS-Journalist Roland Jeanneret unter anderem zur Antwort, als er fragte, wer denn Hermann Hesse sei. Dabei verfasste Hesse mit Werken wie «Steppenwolf», «Narziss und Goldmund« oder «Siddharta» Glanzpunkte der deutschen Literatur.

Natürlich muss man die Menschen aus Montagnola auch ein wenig in Schutz nehmen. Deutsche Literatur war im Tessin wirklich nicht gross verbreitet. Vielleicht war es auch gerade diese Anonymität, die Hermann Hesse in seiner Wahlheimat so liebte. Hier konnte er seiner Fantasie freien Lauf lassen, die Lorbeeren des Erfolgs geniessen und dennoch ein Mensch auf Du und Du sein.

In der Zwischenzeit gilt Hesse als Ehrenbürger von Montagnola. Ihm zu Ehren wurde ein Museum errichtet. Wer möchte, kann sogar auf einem speziellen Spazierweg alle Stationen besichtigen, die Hermann Hesse wichtig waren.

2012 gilt zudem als Hesse Jahr, weil er am 9. August vor 50 Jahren verstarb. Hesse und Montagnola gelten als eng miteinander  verknüpft; etwas spät zwar, aber doch noch.

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