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Jean Genet im Jahr 1983, drei Jahre vor seinem Tod.
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Groteske Zensur: der Fall Jean Genet

Jean Genet zählt zu den wichtigsten französischen Schriftstellern des 20.  Jahrhunderts. Und über lange Zeit auch zu den umstrittensten: Sein freizügiges Werk geriet immer wieder ins Visier der Zensur und wurde teilweise verboten.

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Am 19. Dezember wäre Jean Genet 100 Jahre alt geworden. Nebst seinen Gedichten und Theaterstücken (wie etwa «Les Nègres») sind auch seine stark autobiografischen Romane («Notre-Dame des fleurs») heute noch berühmt.

Legendär ist auch Genets politischer Kampf - für die Anliegen der Homosexuellen, der Schwarzen und der Palästinenser. Ein Engagement, das nicht von allen Seiten goutiert wurde: Einerseits setzten sich Persönlichkeiten wie Albert Camus wiederholt für Genets Schaffen ein.

Vorwurf der Pornographie

Doch der Autor selbst durfte wegen sexueller Abweichungen nicht in die USA einreisen und geriet in das Visier der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. In Frankreich unterlag er mit einigen seiner Werke - aufgrund ihres pornografischen Charakters - sogar mehreren Verboten.

Sven Ahnert berichtet über ein Kapitel aus der Geschichte der Zensur, das aus heutiger Sicht grotesk anmutet und doch zeigt, wie angreifbar die künstlerische Freiheit ist.

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